Interview: Serie Manager Erklären Ihre Visitenkarten (ende) IT-Experte: Ich wollte mal Autor werden

Hilden · Ricardo Walsdorfer ist beim ARZ Haan für die IT-Sicherheit zuständig. Als Jugendlicher faszinierte ihn Thomas Mann.

 Ricardo Walsdorfer mit seiner Visitenkarte. Er ist bei der Firma ARZ zuständig für das Thema IT-Sicherheit.

Ricardo Walsdorfer mit seiner Visitenkarte. Er ist bei der Firma ARZ zuständig für das Thema IT-Sicherheit.

Foto: Staschik, Olaf (OLA)

Herr Walsdorfer, welche Berufsbezeichnung steht auf Ihrer Visitenkarte?

Walsdorfer IT-Sicherheitsbeauftragter.

Was ist darunter zu verstehen?

Walsdorfer Die Hauptaufgabe des IT-Sicherheitsbeauftragten besteht darin, die Konzernleitung bezüglich ihrer Aufgaben rund um die IT-Sicherheit zu beraten und bei deren Umsetzung zu unterstützen. Das besteht in der Kontrolle und Steuerung von Sicherheitsprozessen, Erstellung und Pflege der Notfall- und Krisenplanung und Analyse der gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen zur Informationssicherheit.

Wie füllt Ihre Tätigkeit den Tagesablauf aus?

Walsdorfer Das Management der Informationssicherheits-Risiken, Planung, Priorisierung, Abstimmung und die Steuerung von Informationssicherheits-Maßnahmen sind die täglichen Haupttätigkeiten, die auf mich warten. Darüber hinaus beinhaltet das Tagesgeschäft die Beratung der Mitarbeiter sowie der Partner und Kunden in Fragen der Informationssicherheit. Dies erfolgt in persönlichen Gesprächen. Nicht zu vergessen: Durchführung von Schulungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen zur Informationssicherheit.

Sind Sie viel auf Reisen?

Walsdorfer Meine Reisetätigkeiten beschränken sich auf die Besuche unserer Konzerntöchter etwa vier bis fünf Mal im Jahr. Für mich ist das eine willkommene Abwechslung und alles im Rahmen des Erträglichen, auch wenn die Anreisen in die jeweiligen Ortschaften relativ aufwendig sind.

Wie eng sind Sie in Ihrer Tätigkeit an das Team gebunden? Oder sind Sie in Ihrem Beruf doch eher ein Einzelkämpfer?

Walsdorfer Jede Kollegin und jeder Kollege, angefangen von den Kolleginnen am Empfang bis hin zur Konzernleitung, hat seine individuellen Verantwortlichkeiten bzgl. Informationssicherheit. Dadurch ist es sehr wichtig, dass meine Tätigkeit so nah wie möglich an jede Organisationseinheit gebunden ist. Den eigentlichen Bereich IT-Sicherheit verantworte ich jedoch alleine.

Wie sind Ihre Arbeitszeiten? Wann können Sie Feierabend machen?

Walsdorfer An und für sich habe ich geregelte Arbeitszeiten. Aber wie fast überall variieren diese, je nachdem welche Projekte gerade anstehen. Mal beginne ich früher, mal muss ich länger arbeiten.

Haben Sie Familie?

Walsdorfer Ich bin seit 26 Jahren verheiratet und habe zwei Söhne im Alter von 24 und 25 Jahren. Die sind aus dem Haus, wie man zu sagen pflegt. Ich ergänze: "zum Glück".

Was wollten Sie als Kind einmal werden?

Walsdorfer Ich habe mich schon als Kind sehr für Literatur interessiert - daran gebe ich Thomas Mann mit seinem Zauberberg die Hauptschuld. Somit war Schriftsteller mein Traumberuf. Das galt aber leider als brotlose Kunst. Daher studierte ich Wirtschaftsinformatik.

Sind Sie auch mit Ihrem jetzigen Beruf zufrieden?

Walsdorfer In der Regel ja. Generell ist das Selbstverständnis von Sicherheit so, dass sie sich im Hintergrund abspielt. Das kommt mir sehr entgegen. Die Themen verändern sich rasend schnell - das macht meinen Beruf sehr spannend und abwechslungsreich.

ALEXANDRA RÜTTGEN STELLTE DIE FRAGEN.

(RP)
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