Hilden Itterbrücke in sechs Wochen wieder frei

Hilden · Gestern ist die Verkehrsführung im Baustellenbereich auf der Berliner Straße für den Schlussabschnitt geändert worde.

Für die Sanierung der Itterbrücke im Verlauf der Berliner Straße beginnt die Schluss-Etappe. Gestern hat Straßen.NRW die Verkehrsführung geändert. Der Verkehr, der seit März einspurig auf der jeweils linken Fahrspur geführt wurde, fließt jetzt auf den rechten Fahrbahnseiten. Nun beginnt die Sanierung der so genannten "Mittelkappe". Sechs Wochen veranschlagen die Techniker für diesen Abschnitt. "Bisher ist alles sehr gut gelaufen", zieht Gerlinde Benten, Planerin bei Straßen.NRW, eine Zwischenbilanz. Alles liege absolut im Zeitplan.

Die Unterseite der Brücke ist schon komplett fertig. "Zum Teil lagen die tragenden Eisen schon frei", berichtet Manfred Friebe, Polier auf der Baustelle. Nach dem Reinigen ist ein Spritzmörtel auf Kunststoffbasis aufgebracht worden, der anschließend wasserundurchlässig gestrichen worden ist. Das Arbeiten unterhalb der Brücke war aufwendig. Die Arbeiter standen auf einem eigens gebauten Hängegerüst, das täglich herabgelassen werden musste. "Das hat jeden Tag zwei Stunden gedauert", sagt Friebe. Aber ansonsten hätte sich bei einer Hochwasserwelle Treibgut am Gerüst verfangen können.

Nach dem Neumarkieren der Baustellen-Fahrstreifen wird jetzt der mittlere Betonstreifen abgebrochen und auch der alte Asphalt abgefräst. "Dann untersuchen wir den Brückenkörper von oben", erläutert Manfred Friebe den weiteren Fortgang. Nach dem Abstrahlen mit Wasser wird auf den gereinigten Beton eine Epoxydharz-Beschichtung aufgetragen. Danach wird eine neue Schweißbahn verlegt und später darüber ein neuer Asphaltbelag aufgebracht. Der Betonstreifen - die Fachleute sprechen von einem "Schrammbord" - wird so hoch ausgeführt wie an der Seite der Gehwege. Die bisherige Trennung entsprach nicht mehr den Vorschriften. "Wenn hier jemand aus der Spur gekommen wäre, hätte der schnell den Drahtzaun durchbrechen und auf die Gegenfahrbahn geraten können", beschreibt Manfred Friebe die denkbare Gefahr.

Ist die Brücke nach der Sanierung "wie neu"? "Ich denke, mich und meine Kinder wird sie locker überleben", sagt der 55-jährige Polier schmunzelnd. Die Schäden seien nicht so schlimm wie befürchtet gewesen. Allerdings sei es höchste Zeit für die Sanierungsarbeiten unter der Brücke gewesen. Dort habe Wasser eindringen können. Das habe dazu geführt, dass Beton abgeplatzt ist und es bei der Bewehrung erste Korrosion gab. Die Schäden sind jetzt behoben, die Widerlager und die Übergänge zwischen Brücke und Straße, die so genannten "Endquerträger", erneuert.

Auch die Stadtwerke Hilden waren in das Brückenprojekt eingebunden. Da unterhalb des Brückenkörpers eine große Gas- und eine große Wasserleitung sowie Kabel für Niederspannung und Beleuchtung verliefen, mussten sie für die Sanierung und den Neubau der Brückenkappen verlegt werden. Mit einem Leitungsgerüst waren die Versorgungstrassen auf Zeit oberhalb des Straßenniveaus geführt. Nun verlaufen die Leitungen wieder unterhalb der Brücke.

Für die Abwicklung der Baustelle hatte es im Vorfeld viele Abstimmungen mit der Stadt Hilden als Straßenbehörde gegeben. Schließlich handelt es sich bei der Bundesstraße 228 um eine Hauptverkehrsachse im Stadtgebiet. In den Plänen ist genau festgelegt, wie welche Fahrspur geführt wird. Die Autofahrer werden jetzt sicher einige Tage brauchen, sich an die neuen Regelungen zu gewöhnen. Probleme habe es bisher nicht gegeben, hat Manfred Friebe beobachtet. "Nur ab und zu ist mal gehupt worden." Im vorigen Jahr schon hatte Straßen.NRW die Fahrbahndecken auf dem 300 Meter langen Abschnitt zwischen der Straße Am Rathaus und der Elberfelder Straße erneuert.

(RP)
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