Hilden Itterbrücke wird acht Monate zur Baustelle

Hilden · Der Landesbetrieb Straßen NRW lässt die Brücke der Berliner Straße in Höhe des Rathauses ab März für 300 000 Euro sanieren. In jede Richtung steht dann nur eine Fahrspur zur Verfügung.

Die Berliner Straße ist eine der Hauptverkehrsachse. Im vergangenen Jahr ließ der Landesbetrieb Straßen NRW in den Sommerferien die Fahrbahndecken auf dem 300 Meter langen Abschnitt zwischen den Straßen Am Rathaus und Elberfelder Straße erneuern. Jetzt steht den Hildenern die nächste Großbaustelle ins Haus. Ab März wird die Itterbrücke der Bundesstraße 228 in Höhe des Rathauses saniert. Mit Vor- und Nacharbeiten soll das acht Monate dauern, bestätigt Christine Binz, Medienbeauftragte der Niederlassung Niederrhein. Die Vorarbeiten beginnen nach Rosenmontag, die eigentliche Brückensanierung voraussichtlich Ende März.

Die Stahlbetonbrücke ist 43 Jahre alt und besteht aus U-Profilen. "Der Beton bröckelt ab, zum Teil sieht man schon die Bewehrung", erläutert Binz. Es werde Zeit für eine Komplett-Sanierung einschließlich Widerlager, Endquerträger (der Übergang zwischen Brücke und Straße), den Kappen auf dem Gehweg und Brückengeländer.

Davon werden die Verkehrsteilnehmer kaum etwas mitbekommen. Denn gearbeitet werde meist unter der Brücke. Damit es schneller geht, beginnt die Sanierung an beiden Seiten der Brücke gleichzeitig. Dennoch müssen für die reinen Brückenarbeiten immer noch sechs Monate veranschlagt werden. "Die einzige Alternative wäre eine Vollsperrung gewesen", so Binz. Dann wären die Verkehrsbehinderungen freilich noch gravierender gewesen. So steht während der gesamten Bauzeit jeweils eine Fahrspur in jede Fahrtrichtung zur Verfügung. Hildens Tiefbauamtsleiter Harald Mittmann befürchtet gleichwohl Verkehrsbehinderungen und Stau.

Hintergrund: die umfangreichen Bauarbeiten im Autobahndreieck Düsseldorf-Süd. Dort werden die Zu- und Abfahrten auf drei Fahrspuren erweitert. Das 26 Millionen Euro teure Großprojekt wird den Verkehr noch drei Jahre behindern. Zurzeit ist die Überleitung von der A 46 auf die A 59 Richtung Leverkusen komplett gesperrt. Ortskundige verlassen die A 46 im Kreuz Hilden und fahren über Stadtstraßen zur A-59-Anschlussstelle Benrath. Die Abfahrt von der A 46 auf die A 59 Richtung Leverkusen soll ab Mitte März wieder zur Verfügung stehen. Das könnte die Großbaustelle Itterbrücke in Hilden etwas entlasten.

Gearbeitet wird in vier Phasen. Bevor die eigentliche Brückensanierung (Phase 2 und 3) beginnen kann, müssen die Stadtwerke Hilden eine große Trinkwasser-, eine große Erdgas-, eine Niederspannungs- und eine Beleuchtungsleitung, die heute unter der Brücke verlaufen, auf eine spezielle Versorgungsbrücke über die Fahrbahnen verlegen, erläutert Sprecherin Sabine Müller. Diese Arbeiten (Phase 1) sollen rund drei Wochen in Anspruch nehmen. Ebenso lange wird es dauern, die Versorgungsleitungen nach der Brückensanierung ab Oktober wieder zurückzuverlegen (Phase 4).

Die vom Landesbetrieb Straßen NRW beauftragte Baufirma wird eine Baustellen-Beschilderung erarbeiten. "Diese Beschilderung wird natürlich mit der Stadt Hilden und der Polizei abgesprochen", versichert Binz: "Erst dann geht es los." Der Landesbetrieb Straßen NRW habe die Sanierung der Fahrbahndecke der Berliner Straße (Sommer 2013) und der Itter-Brücke bewusst getrennt, weil es sich dabei um zwei völlig verschiedene Ausschreibungen handele.

Auch wenn die neue Baustelle nervt: Angesichts des Investitionsstaus bei Brücken und Straßen in NRW muss die Stadt froh sein, wenn der Landesbetrieb mit seinem knappen Etat die Verkehrswege auf Hildener Stadtgebiet saniert. Im vergangenen Jahr für fast zwei Millionen Euro.

(RP)
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