Hilden Itterfest hat sich für Vereine gelohnt

Hilden · Die Herbstkirmes ist für viele Vereine und Verbände eine wichtige Einnahmequelle. Genaue Zahlen erfährt man aber nicht.

 KG-Rot-Weiß-Präsident Sven Döbgen (r.) und sein Schwiegervater Jürgen Kapelllen brutzelten gestern am Stand Würstchen Nackensteaks und Bratkartoffeln.

KG-Rot-Weiß-Präsident Sven Döbgen (r.) und sein Schwiegervater Jürgen Kapelllen brutzelten gestern am Stand Würstchen Nackensteaks und Bratkartoffeln.

Foto: Olaf Staschik

Nach vier Tagen Itterfest ziehen die teilnehmenden Hildener Vereine eine positive Bilanz. Die meisten halten es wie Manfred Dyla, Vizepräsident der Karnevalsgesellschaft Musketiere: "Über Zahlen wird nicht gesprochen. Aber für die Vereinskasse ist etwas hereingekommen." Die Musketiere haben "Füchschen Alt" ausgeschenkt. "Das läuft seit fünf Jahren sehr gut", berichtet Dyla und meint damit speziell auch die Biere der Düsseldorfer Hausbrauereien. Die Narrenakademie schenkte "Schumacher" aus, die Jecken Fründe "Schlüssel". So machen sich die Vereine keine Konkurrenz, sondern ergänzen sich im Gegenteil gut, beobachtet Dyla.

Viele Vereine haben Probleme, ihre Stände mit Freiwilligen zu besetzen (Hilden 05/06 musste die Teilnahme am Itterfest deshalb sogar kurzfristig absagen). Nicht so Rot-Weiß Hilden. Sie ist zwar die kleinste Karnevalsgesellschaft Hildens, hatte aber wie die gewerblichen Händler geöffnet. Präsident Sven Döbgen nahm sich gestern extra Urlaub, um gemeinsam mit seinem Schwiegervater Jürgen Kapellen am alten Markt Bratkartoffeln, Würstchen und Nackensteaks zu brutzeln. "Das Itterfest ist für uns super gelaufen", freut sich Döbgen: "Mit den Einnahmen werden die Klümpchen für den Rosenmontagszug bezahlt." Alle 16 Mitglieder der KG seien in den vergangenen vier Tagen im Einsatz gewesen: "Wir haben Spaß am Stand und im Verein." Die Würstchen liefert Helmut Hohl, Rot-Weiß-Mitglied und Metzger. 690 Stück wurden geordert, gestern mittag waren 570 bereits verkauft. "Was übrig bleibt, übernehmen die Mitglieder", erzählt Döbgen: "Das Itterfest ist für die Vereine auch eine wichtige Plattform, um sich zu präsentieren." Am Bierstand der Musketiere hätten viele Gäste über die Zahl der fliegenden Händler geklagt, erzählt Manfred Dyla. Die hätten auch ihre Berechtigung, widerspricht Rolf Schnatenberg, Präsident des Lions Clubs Hilden: "Das ist schon okay. Die Stadt war am Sonntag rappelvoll. Die Leute stimmen mit den Füßen ab." Die Lions boten auf dem Itterfest ihren Adventskalender. "Der ist super gelaufen", erzählt Schnatenberg, der mit 210 persönlich verkauften Kalendern nicht ganz seinen Rekord (280 Stück) wiederholen konnte.

Der Vater von Schausteller Markus Herweg hatte das Itterfest vor mehr als 35 Jahren gegründet. Sein Kinderkarussell ist seit 20 Jahren der Treffpunkt für Familien mit kleinen Kindern: "Es war weniger los als sonst. In Solingen war Brückenfest. Das haben wir gespürt."

Veranstalter des Itterfestes ist die Werbegemeinschaft Hilden. Vorsitzender Bastian Mey freut sich, mit Andreas Erndwein, Gabriele Steinfeld, Jens Wichmann und Kevin Lukas vier neue Mitstreiter im Vorstand an seiner Seite zu wissen: "Wir haben viele neue Ideen und planen schon für 2015. Das Itterfest ist kostendeckend. Was übrig bleibt, wird gespendet."

(RP)
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