Bürgermonitor Jugend wünscht sich W-Lan am Bahnhof

Hilden · Auf den Zug oder die S-Bahn warten und währenddessen mal eben E-Mail-Eingänge und Facebook-Nachrichten checken - das wünschen sich die Haaner Jugendlichen. Tatsächlich ist ihnen das aber nur begrenzt möglich.

 Kein Anschluss auf diesem Bahnhof: Vincent Endereß, Federic Büse und Tim Feisel (v.l.) fordern einen kostenlosen Internet-Zugang.

Kein Anschluss auf diesem Bahnhof: Vincent Endereß, Federic Büse und Tim Feisel (v.l.) fordern einen kostenlosen Internet-Zugang.

Foto: Ralph Matzerath

Tatsächlich hat die Bahn bereits 127 Bahnhöfe in Deutschland mit W-Lan-Technik ausgestattet. "Das kostenfreie Angebot steigert die Attraktivität unserer größeren Bahnhöfe und ist ein Serviceangebot für unsere Kunden", bestätigt ein Sprecher auf RP-Nachfrage. Eine "fünfstellige Summe" koste die Ausrüstung eines Bahnhofes mit einem kabelfreien Internet-Anschluss. Die Finanzierung übernehmen in der Regel die Bahn, die Telekom, der Bund sowie die Aufgabenträger.

"Natürlich sollen möglichst viele Reisende vom Angebot des kostenfreien Internet-Zugangs profitieren", führt der Bahnsprecher weiter aus. "Gleichzeitig dürfen wirtschaftliche Aspekte nicht außer Acht gelassen werden." Aus diesen Gründen konzentriere sich die Bahn daher auf die größeren und stärker frequentierten Bahnhöfe mit vielen Reisenden. So gebe es den Service beispielsweise in Düsseldorf, Wuppertal oder Hagen.

"Gruiten mit seinen rund 3500 Reisenden und Haan mit zirka 1200 Reisenden zählen zu den kleineren der insgesamt fast 700 Bahnhöfe in NRW. Eine Ausstattung dieser beiden Stationen mit kostenfreiem W-Lan ist daher derzeit nicht geplant", teilt der Bahnsprecher mit. Das Schreiben der Jungen Union werde mit entsprechendem Inhalt noch persönlich beantwortet.

Damit bleiben den Haaner Jugendlichen nur einige wenige Hotspots in der Stadt. Viele Haaner Hotels haben kostenloses W-Lan, allerdings nur für ihre Gäste, die sich mit einem speziellen Zugangscode einloggen können. Freie Zugänge bieten hingegen die Stadtbücherei am Neuer Markt, die Stadt-Sparkasse Haan sowie neuerdings auch das Jugendcafé an. Auch am Telekom-Laden in der Marktpassage gibt es einen Hotspot. Außerhalb der Innenstadt haben McDonald's und "Kentucky Fried Chicken" (KFC) W-Lan-Knoten eingerichtet.

Die Freifunk-Bewegung hat in Haan währenddessen bislang kaum Fuß gefasst. Im Internet sind unter www.freifunk-karte.de weniger als eine Hand voll Teilnehmer zu finden, die ihren Zugang außerdem fast nur in reinen Wohngebieten installiert haben. Doch die Stadtverwaltung arbeitet am Aufbau eines Freifunk-Netzes für Einzelhändler und Gewerbetreibende. Das berichtet Andreas Benoit von der Hildener Freifunk-Community. Benoit, der in Hilden lebt und in Haan als öffentlich bestellter Vermessungsingenieur arbeitet, berät die Stadt Haan beim Aufbau des Netzes. Die Stadt Haan stellt ihre Freifunk-Pläne am 4. April bei einer Versammlung den Händlern vor.

Gerne ist Benoit bereit, auch die Haaner Jugendverbände wie Jugendparlament oder Nachwuchsorganisationen der Parteien zu beraten. "Freifunk lebt davon, dass viele aktiv mitmachen", zeigt er sich am Interesse erfreut. Er freut sich auf einen Kontakt mit Tim Feisel.

(arue)
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