Hilden K. O. Götz - Jahrhundertmaler in Hilden

Hilden · Ab 11. Mai wird im Kunstraum Gewerbepark-Süd der Meister des Abstrakten geehrt. Anlässlich seines 100. Geburtstags präsentiert das Kulturamt in Zusammenarbeit mit dem Gewerbepark-Süd und privaten Leihgebern die Ausstellung "100 Jahre K.O. Götz - das grafische Werk".

K.O.Götz - er ist wiederentdeckt. Seine Bildsprache, seine Dynamik mit Rakel und Pinsel umzugehen, inspiriert noch immer viele Künstler. Und gegen alle Widerstände und Moden ist er acht Jahrzehnte lang der informellen Malerei treu geblieben. Im Februar feierte der Künstler seinen 100. Geburtstag - für Hilden ein Anlass, diesen Jahrhundertmaler im Kunstraum Gewerbepark-Süd zu würdigen.

Engagierte in Sachen Kunst haben sich fast ein Jahr lang für die Ausstellung "100 Jahre Karl Otto Götz - das grafische Werk" stark gemacht. Dazu gehören Monika Doerr vom Kulturamt, die Gebrüder Braun als Gastgeber, die immer wieder neben ihren guten Verbindungen auch ihre Großzügigkeit in den Dienst der Kunst stellen, und Kurator Dirk Geuer.

Hinzu kommen die privaten Leihgeber wie Dr. Rüdiger Scheitza. Kulturamtsleiterin Doerr schwärmt von der schönen Entwicklung in den Phasen der Planung. "Eine ideale Zusammenarbeit, auch deshalb, weil uns durch die Bereitschaft der Leihgeber alle Türen offen standen." Scheitza erinnert sich an voriges Jahr, als er bei der Eröffnung des Treppenturms im Geiste schon seine Götz-Werke an den Wänden des Kunstraums sah und Hans-Jürgen Braun sofort dafür begeisterte. "Ich hatte aber nur 15 grafische Arbeiten. Also war ich im Zugzwang", sagt er. Er findet einen zweiten Leihgeber - Manfred Kappes. Geuer nennt ihn einen großartigen und liebenswürdigen Sammler.

"Kappes, der schon sehr lange ein enger Freund des Künstlers ist, bot uns gleich eine große Anzahl seiner Werke an. Und er ist eine rheinische Frohnatur", meint der Kurator schmunzelnd. "Das ist er wirklich", bestätigt Doerr. "Wir waren von seiner Herzlichkeit und Spontanität begeistert." "Außerdem druckt er in seiner Kunstdruckerei unsere Kataloge - eine limitierte Auflage, exklusiv für Hilden", fügt Hans-Jürgen Braun hinzu.

Der Schwerpunkt der Ausstellung ist die Grafik: "Damit heben wir uns von den Werkschauen der großen Städte ab." 50 Arbeiten aus verschiedenen Schaffensperioden werden ausgestellt - Rakelwerke in schwarz-weiß oder farbig, Bronze-Reliefs, Gouachen und eine Stahl-skulptur, die mit einer Fotoserie korrespondiert. "Götz hatte mit einer Taschenlampe im dunklen Raum den Weg zur Skulptur nachgezeichnet", erzählt der Kurator. Seit 14 Jahren begleitet der Düsseldorfer Galerist Ausstellungen in Hilden.

Ein Hildener Highlight findet am 27. Mai im Kunstraum statt. Während der Jazztage gastiert dort ein Jazz-Trio. "Eine Vermengung der Zielgruppen, ganz in unserem Sinne", sagt Doerr schmunzelnd. "Sie können dann beides genießen - Musik und Götz." Geuer freut sich besonders auf die Einführungsrede des Kunsthistorikers Frank Schablewski, der bei den Führungen auch die Gedichte des Künstlers rezitieren wird. Das ist wenigen bekannt - K.O.Götz hat schon einige Lyrik-Bände veröffentlicht.

Am 11. Mai startet die Ausstellung des großen Künstlers - ein Fest der schwarz-weißen und farbigen Schwünge und Strudel und der Symbiose zwischen Dynamik und poetischer Kraft.

www.rp-online.de/Hilden

(nea)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort