Hilden Kai Kröger fördert jetzt die Wirtschaft

Hilden · Der neue Teamleiter setzte sich gegen 20 Mitbewerber durch und fängt zum 1. Januar kommenden Jahres an.

Die Gewerbesteuer ist eine der wichtigsten Einnahmequellen der Stadt. Deshalb ist die Leitung der Wirtschaftsförderung eine Schlüsselposition. Teamleiter Peter Heinze hat acht Jahre lang in Hilden gute Arbeit geleistet, ist aber zum 1. November als Baudezernent nach Remscheid gewechselt. 20 Kandidaten haben sich um seine Nachfolge beworben. Die Stadt hat sich für Kai Kröger entschieden. "Wir hatten ein gutes Bewerberfeld mit guten Leuten", sagt Erster Beigeordneter Norbert Danscheidt, Dezernent für Personal und Wirtschaftsförderung. Kröger (38) fängt zum 1. Januar 2018 in Hilden an. "Das kommt uns sehr entgegen", betont Danscheidt.

Kai Kröger ist in Solingen geboren und aufgewachsen und hat an der Universität Dortmund Raumplanung sowie berufsbegleitend an der International Real Estate Business School der Universität Regensburg Immobilienökonomie studiert. Der Diplom-Ingenieur hat unter anderem für die Bergische Wirtschaftsförderung sowie die Städte Rheine und Bottrop als Wirtschaftsförderer gearbeitet. Die vergangenen zweieinhalb Jahre war er Projektentwickler für die Allbau. Das Unternehmen ist der größte Wohnungsanbieter in Essen und einer der größten in Nordrhein-Westfalen. Kai Kröger kennt damit beide Seiten: die öffentliche wie auch die privatwirtschaftliche. "Ich finde das sehr hilfreich", sagt Hildens neuer Wirtschaftsförderer: "Dann kann man auch beide besser berücksichtigen." Hilden sei ein sehr interessanter Wirtschaftsstandort: "Das hat mich gereizt." Die neue Position sei spannend: "Hilden ist eine erfolgreiche, aber nicht zu große Stadt. Die attraktive Innenstadt ist mir sofort aufgefallen: Das breite Angebot, ungewöhnlich für eine Stadt dieser Größe. Eine Super-Verkehrsanbindung. Guter Branchen-Mix in der Wirtschaft. In so einer Stadt würde ich gerne mithelfen, etwas bewegen." Kai Kröger ist verheiratet. Seine Frau ist Personalreferentin in einem großen Unternehmen in Essen. Schäferhund-Mischling "Sam" macht die Familie komplett. Joggen, wandern, Rennrad fahren: Der 38-Jährige ist gerne sportlich unterwegs und findet es schön, quasi wieder in seiner alten Heimatregion tätig zu sein: "Eigentlich sind wir mehr im Kreis Mettmann und in Düsseldorf als in unserem Wohnort Essen." Einen (späteren) Umzug will er deshalb nicht ausschließen. Jetzt stehe aber erst einmal anderes im Vordergrund.

Bei einer Kunden-Umfrage wurde Hildens Innenstadt zwar kürzlich zur attraktivsten Deutschlands für eine Stadt dieser Größe gewählt. Gleichwohl sind auch hier Leerstände und Probleme nicht zu übersehen. Das Gewerbegebiet Nord am Autobahnkreuz Hilden ist die letzte große zusammenhängende Gewerbefläche der Stadt. Von den 150.000 Quadratmetern in der Giesenheide sind bislang 50.000 Quadratmeter (33 Prozent) veräußert. 20 Betriebe mit mehr als 450 Mitarbeitern haben sich dort angesiedelt. "14.000 Quadratmeter (neun Prozent) sind verbindlich für fünf Betriebe reserviert", berichtet Danscheidt. 86.000 Quadratmeter sind noch verfügbar. Zwar geht es der Wirtschaft gut wie seit Jahren nicht. Die Gewerbesteuer-Einnahmen der Stadt erholen sich nach einem dramatischen Einbruch nur langsam - weil Investitionen der Unternehmen ihre Gewerbesteuer mindern. Neuansiedlungswillige Firmen stehen aber auch in Hilden nicht Schlange. Das wird von einigen Fraktionen im Stadtrat immer mal wieder kritisiert. "Wir können gar nicht so viele Betriebe neu ansiedeln wie wir bereits in Hilden haben", sagte dazu Wirtschaftsdezernent Norbert Danscheidt: "Deshalb ist die Bestandspflege aus meiner Sicht wichtiger als die Neuansiedlung, auch wenn sie mehr Zeit kostet."

(cis)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort