Hilden/Langenfeld Kaminöfen - das Lagerfeuer fürs Haus

Hilden/Langenfeld · Ob mit Holz, Kohle, Gas oder Pellets betrieben - Öfen und offenes Feuer liegen im Trend. Gute sind aber nicht ganz billig.

 Ofenbauer Richard Jones bietet in Langenfeld Kaminöfen der gehobenen Preisklasse an. Persönlich mag er am liebsten Holz als Brennstoff.

Ofenbauer Richard Jones bietet in Langenfeld Kaminöfen der gehobenen Preisklasse an. Persönlich mag er am liebsten Holz als Brennstoff.

Foto: Ralph Matzerath

In Hilden werden Kaminöfen nur im Baumarkt oder im Möbelzentrum angeboten. Einsteigermodelle gibt es für 200 bis 300 Euro. "Die aus dem Baumarkt heizen auch ganz gut, aber nicht lange", sagt Roland Adams, Ratinger Schornsteinfegermeister, Ofen- und Luftheizungsbauer, Sachverständiger und Gutachter in einer Person.

Adams bietet im ganzen Kreis Mettmann "alles aus einer Hand an" und kennt genug Kunden, die "zweimal gekauft haben". Soll heißen: Einmal preiswert und einmal zu Ofenbauer-Konditionen. Ein preiswertes Modell wird in Leichtbauweise hergestellt und hält einfach nicht lange, erklärt er. "Oft verziehen sich die dünnen Türen und es fängt an zu qualmen." Wer einen preiswerten Kamin nur wenige Male im Jahr nutzen will, sei damit aber gut bedient, Dauernutzer eher nicht.

Gute Stahlöfen gibt es ab 1500 Euro; Modelle mit Speichersteinen, die die Wärme etwas länger halten, kosten gleich deutlich mehr: 3000 bis 3500 Euro. Wer allerdings noch keinen Kamin hat, muss für diesen weitere 2000 bis 2500 Euro veranschlagen. "Nach oben gibt es preislich natürlich keine Grenzen." Leuten, die sich für Kaminöfen interessieren, rät Adams, diese beim Fachmann zu kaufen. "Unbedingt auf die Gewährleistung achten - fünf Jahre sollten es schon sein. Auf Automatikbetrieb, denn beim Handbetrieb werden viel zu viele Fehler gemacht und dann verpufft die Wärme ungenutzt und es wird schnell 40 Prozent mehr Brennstoff gebraucht als eigentlich nötig."

Das deckt sich mit dem, was die Stiftung Warentest festgestellt hat: Von 19 getesteten Öfen schnitten nur zwei gut ab. Häufig fielen Öfen bei den Testern durch, weil sie alles andere als energieeffizient waren. Fazit: Ein Schornsteinfeger sollte unbedingt gefragt werden, weil er weiß, welche Anlage für welche Wohnung in Frage kommt.

Ofenbauer Richard Jones hat sich vor zwei Jahren in Langenfeld (Immigrather Straße 41) selbstständig gemacht. "Home of Fire" bietet eher die gehobene Preisklasse an. Hier kommt der Meister selbst vorbei und bringt viel Know-How mit. Der gebürtige Engländer warnt ausdrücklich vor Ethanol-Öfen, die derzeit in einigen Baumärkten angeboten werden: "Ethanol ist gesundheitsschädlich. Diese Öfen entziehen dem Raum Luft, Kohlenmonoxid landet im Raum und verursacht Kopfschmerzen. Außerdem sind die Dinger leicht und können schon umkippen, wenn ein Kind dagegen stößt", warnt er. Ethanol ist ein Brandbeschleuniger, der auch die Wohnung schnell in Brand setzen kann. Eigentlich sollte man diese Trendartikel in offenen Räumen betreiben, aber das weiß längst nicht jeder. Jones baut seinen Kunden ihre individuellen Öfen ein, wahlweise aus Stahl, Granit, Sichtbeton oder Kacheln. Bei den Brennmaterialien sei er selbst "Holz-Fan" sagt er, aber bei manchen Kunden würde es sich eher anbieten, den Gasbetrieb zu wählen: "Wenn das Gas schon im Haus liegt, macht das Sinn." Fachleute vergessen auch nicht, ihre Kunden auf das neue Emissionsschutzgesetz hinzuweisen: Es gibt ab Januar neue Grenzwerte für mit Holz befeuerte Öfen. "Ältere Modelle sorgen teilweise für eine hohe Feinstaubbelastung, besonders wenn sie nicht richtig angefeuert werden, wenn die Geräte alt sind oder zu feuchtes Holz genutzt wird. Deswegen müssen Öfen nun gewisse Grenzwerte einhalten."

Wichtig: Besitzer von älteren Geräten, die diese Grenzwerte überschreiten, müssen diese teuer nachrüsten oder ganz aus dem Verkehr ziehen. Es ist also - zumindest für Laien - keine gute Idee, jetzt "preiswert" einen älteren gebrauchten Ofen zu kaufen. Das Nachrüsten könnte teuer werden.

(RP)
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