Kreis Mettmann Kandidaten fordern mehr Polizei

Kreis Mettmann · Podiumsdiskussion zur Landtagswahl: Innere Sicherheit steht dabei im Fokus.

 Die Landtagskandidaten diskutierten im Wyndham Garden Hotel. RP-Redaktionsleiter Oliver Wiegand (4.v.r.) moderierte.

Die Landtagskandidaten diskutierten im Wyndham Garden Hotel. RP-Redaktionsleiter Oliver Wiegand (4.v.r.) moderierte.

Foto: Ralph Matzerath

Am 14. Mai ist Landtagswahl in NRW, der Wahlkampf hat begonnen. Wem die Wahlplakate an Bäumen und Straßenlaternen zu wenig aussagekräftig sind, der konnte die Kandidaten für den Wahlkreis Mettmann II nun bei einer Podiumsdiskussion ein wenig besser kennenlernen.

Alle sieben waren gekommen zur Veranstaltung im Wyndham Garden Hotel: Christian Untrieser (CDU), Manfred Krick (SPD, Dirk Wedel (FDP), Peter Knitsch (Bündnis 90/Die Grünen), Michaele Gincel-Reinhardt (Die Linke), Herbert Strotebeck (AfD) sowie Inge Niewerth für die Piraten. Auf dem Programm standen die Themen Innere Sicherheit, Kommunalfinanzierung, Infrastruktur und Schulen. Jeder Kandidat sollte seine Stellungnahme auf zwei Minuten beschränken. Wegen der großen Zahl der Teilnehmer und aufgrund von Nachfragen aus dem Publikum zog sich der Abend dennoch in die Länge. Der Mettmanner RP-Redaktionsleiter Oliver Wiegand, der moderierte, musste gegen Ende einen Schlussstrich ziehen. Besonders ausgiebig wurde über die Innere Sicherheit diskutiert. Einig waren sich alle, dass mehr Polizisten eingestellt werden müssten. Manfred Krick und Peter Knitsch beanspruchten für sich, dass unter der Rot-Grünen Landesregierung die Zahl der Polizeianwärter von 1300 auf über 2000 erhöht worden sei. Christian Untrieser hielt das für Augenwischerei. Es komme nicht nur auf die Neueinstellungen, sondern auf die Gesamtzahl an, und die sei wegen der Pensionierungswelle gesunken. Untrieser mahnte an, man lebe in Zeiten von Terrorismus und Bandenschlägereien (wie in Hochdahl). Neben mehr Polizei warb Untrieser auch für mehr Abschiebungen und eine gesetzliche Regelung zur Schleierfahndung. Wie mit islamistischen Gefährdern umzugehen sei, war umstritten. Manfred Krick war gegen schnelle Abschiebungen und empfahl Fußfesseln und Auflagen. Peter Knitsch mahnte an, "Gefährder" seien im Gegensatz zu Tätern Menschen, die noch nichts gemacht hätten. "In was für einem Staat wollen Sie leben?" fragte er.

Alle waren sich einig, dass die Kommunen mehr Geld vom Land brauchen. Auf die Frage, ob die Schulen in 12 oder 13 Jahren zum Abitur führen sollten, gab es verschiedene Modelle. Piraten und Linke wollten längeres gemeinsames Lernen bis zur zehnten Klasse, nur AfD-Mann Strotebeck forderte ausschließlich "G9". Peter Knitsch kritisierte, dass der Schulerfolg zu stark von der sozialen Herkunft abhänge. Sein Gegenrezept: mehr Sekundar- und Gesamtschulen.

(tpp)
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