Hilden Karibikstimmung in Hildens Innenstadt

Hilden · Weinfest, Modenschau und verkaufsoffener Sonntag lockten viele Gäste an. Umsatz blieb hinter Erwartungen zurück.

 Schicke und farbenfrohe Bademode und Kleidung für Freizeit und Büro präsentierten Models vier Mal am Tag auf einem Laufsteg am alten Markt. Eine Sambagruppe verbreitete mit Musik und guter Laune karibisches Flair.

Schicke und farbenfrohe Bademode und Kleidung für Freizeit und Büro präsentierten Models vier Mal am Tag auf einem Laufsteg am alten Markt. Eine Sambagruppe verbreitete mit Musik und guter Laune karibisches Flair.

Foto: Olaf Staschik

Ein wenig haderte Rolf Mandewirth gestern dann doch mit seiner Gutmütigkeit. "Ich habe einem Freund dieses Logo von Fortuna Düsseldorf versprochen. Allerdings war die Vorlage ohne den Vereinsnamen. Den musste ich freihändig einfügen." Und das hat den Mosaikmacher anderthalb Tage Zeit gekostet. Nun sieht das handgemachte Kunsthandwerk aus Fliesenteilen aus wie gedruckt, da hat der Autodidakt aus Solingen seinen Ehrgeiz. Mandewirths Urteil über den Hildener Frühlings- und Blumenmarkt samt Weinfest mit verkaufsoffenem Sonntag fiel gestern Nachmittag durchwachsen aus: "Es sind viele Leute in den drei Tagen an uns vorbeigegangen, die meiste Zeit war bestes Wetter und Geld hat es bei den meisten zum Monatsersten auch gegeben. Doch das haben sehr viele Menschen festgehalten."

Natürlich war das nur eine Stimme von vielen Beteiligten am ersten langen Maiwochenende von Hilden. Um es in der Sprache der Fußballer zu sagen: Am Ende gewann Hilden mit 2:1. Die meisten der Fachhändler freuten sich wie Textilhändler Birger von Gehlen über eine mehrere Tage lang sehr gut gefüllte Hildener Innenstadt, in der zu manchen Stunden die Parkplätze knapp wurden. Sehr zufrieden äußerten sich die Winzer, die auf dem Dr.-Ellen-Wiederhold-Platz ihre Zelte aufgeschlagen hatten.

Zurückhaltender waren hingegen die Händler, die die Mittelstraße säumten. Bei der Gretchenfrage nach dem Umsatz sagten sowohl der niederländische Blumenhändler nahe der Gabelung, als auch Möbel-Anbieter Harry Marx, der mit seinen Tischen und Sitzgruppen in Höhe der Bismarckpassage stand: "Es hätte mehr sein können." Bei Marx trugen immerhin drei zu Brunnen umgearbeitete Weinfässer samt Handpumpen gestern Nachmittag das "Verkauft"-Zeichen. "Ja, die sind gut weggegangen." Eine Essgruppe samt Massivholztisch mit eingelassener Feuerstelle kauft auch in Hilden niemand im Vorübergehen. "Wir hatten hier in Hilden ausgezeichnete Tage", bilanziert hingegen Winzer Michael Hammen aus Schornsheim bei Mainz. Für das Weinfest sei der Ellen-Wiederholdplatz ideal - "auch wenn man es gar nicht glaubt, wenn man hier als Auswärtiger das erste Mal hinkommt." Der Platz, ein wenig abseits vom Trubel der Mittelstraße, lade zum Verweilen ein. Ideal für Hildener Weinfreunde, die in diesem Jahr trockene Weißweine bevorzugten. "Grauburgunder und seine nahe Verwandten." Durchweg positiv äußerte sich auch Biowinzer Kilian Bopp aus dem rheinland-pfälzischen Edenkoben. Er lässt beim Weinbau alle Chemie weg. "Dafür müssen wir 15, manchmal 20 Prozent mehr arbeiten." Macht im Schnitt einen Aufschlag von vier bis sechs Euro pro Flasche.

Auf dem alten Markt bei der Modenschau "Hilden à la Mode" kombinierte das just in größere Räume umgezogene Sanitätshaus Vital "Karibik" mit "Kompressionsstrümpfen". Und noch viele Zuschauer grübelten, wie das wohl zusammenpasst, erfolgte des Rätsels Auflösung: Es waren bunte Strümpfe für Sportler gemeint, nicht die hautfarbene, rein medizinische Variante. Mit der Sambatruppe Phoenix - Tänzerinnen und Trommler aus Düsseldorf - zogen alle Verkäuferinnen einmal quer durch die City. Vier Mal zeigten jeweils acht Profi-Modells anschließend, was Modebewusste in diesem Frühjahr und Sommer anziehen. Accessoires wie Brillen und Taschen inklusive.

Volker Hillebrand vom Stadtmarketing zog ein positives Fazit: "Nur der Regen gestern hätte gerne drei Stunden später anfangen dürfen."

(dne)
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