Hilden Kein Netz: Kunde sauer auf die Telekom

Hilden · Martin Pajain ist sauer: Telekom und Routerhersteller schieben sich gegenseitig den schwarzen Peter zu. Der Freiberufler aus dem Hildener Süden kann derzeit nur sein Handy nutzen. Zu Hause liegt die Technik lahm.

Die Erholung ist längst dahin: Ende Juli, als Martin Pajain aus dem Urlaub zurück ins heimatliche Hilden kam, ging nichts mehr: kein Telefon, kein Internet, kein Fax. - "Kann ja mal passieren", dachte sich der Kunde und ging erst einmal in den Telekomladen auf der Mittelstraße.

Die erste Auskunft: Es handele sich um eine große Störung, ausgelöst durch ein Gewitter. Im Hildener Süden seien mehrere Anschlüsse betroffen. Deshalb würde es nichts bringen, wenn jetzt ein Techniker herauskäme. Pajain gab sich damit zufrieden. Nichts tat sich - tagelang. "Ich habe mehrmals die Störungsstelle angerufen. Die haben vermutet, dass der Fehler nicht bei der Telekom liegt, sondern dass mein Router defekt sei." Wieder gingen Tage ins Land, ohne dass sich etwas tat.

Mehrmals ging Pajain zum Hildener Telekomladen: "Ich habe früher die Erfahrung gemacht, dass die einem zuverlässig Techniker vermitteln, die dann auch zum vereinbarten Zeitpunkt kommen." Diesmal aber nicht: Im Geschäft auf der Mittelstraße hieß es, dass Pajains Leitung geprüft und für in Ordnung befunden worden sei. Es müsse an seinem Router liegen. "Ich habe daraufhin beim Hersteller vom Router angerufen. Die haben das Internetprotokoll meiner Box überprüft und gesagt, dass es demnach eindeutig an einer Störung der DSL-Leitung liege."

Drei Wochen gingen ins Land, ohne dass sich irgendetwas tat. Pajain wollte nun unbedingt einen Techniker im Haus haben, ging am Mittwoch zweimal zum Telekomladen, "aber da war es so voll, dass ich wieder weggegangen bin. Ich bin Freiberufler und kann mich da nicht stundenlang hinstellen." Ebenfalls am Mittwoch rief er dreimal bei der Störungsstelle an, vergeblich. "Ich hätte nur auf die Mailbox sprechen können. Das kenne ich schon, die rufen nicht zurück", glaubt der Telekomkunde.

Anfragen der RP beim Telekom-Laden in Hilden waren vergeblich: "Wenden Sie sich an unsere Pressestelle in Bonn." Selbst die harmlose Frage, ob es im Juli eine "Großstörung" in Hilden gegeben habe, mochte die Leiterin des Ladens nicht beantworten. Die Pressestelle in Bonn ist zwar sehr hilfsbereit, hat aber selbst Mühe, Näheres zu erfahren. Es dauert 36 Stunden und viele Nachfragen, bis der freundliche Pressesprecher einen Ansprechpartner nennen kann: Klaus vom Hofe aus der Abteilung "Service und Netzfälle" hat aus der Abteilung "Technik und Service" erfahren, dass "vermutlich der Router defekt ist". Die RP reicht (mit Erlaubnis des Kunden) dessen Handynummer an die Serviceabteilung weiter und verweist auf das Netzprotokoll des Routers. Donnerstag: Pajain geht wieder zum Telekomladen, besteht darauf,dass ein Techniker vorbeikommt. "Sie haben mir auf Nachfrage mitgeteilt, dass die DSL-Leitung defekt ist. Ein Technikerbesuch könne mich aber leicht 100 Euro kosten, warnte man mich. - Ich habe gesagt, das sei mir egal." Verwunderlich findet er es aber schon, dass er für einen Schaden in der Leitung zahlen soll. "Die haben gesagt, allein die Anreise würde 50 Euro kosten und pro Viertelstunde Arbeit würde der Techniker 25 Euro berechnen."

Martin Pajain wartete am Donnerstag vergeblich auf den Anruf eines Technikers. Er hofft, dass schon bald ein Abgesandter des rosa Riesen vorbeikommt und sein Tele-Kommunikationsproblem löst.

(RP)
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