Hilden Kesselsweier: Kreis bessert Zäune nach

Hilden · Immer wieder laufen Hunde auf die Schafweide, beschädigen den Zaun. Bäume werden besser gegen Verbiss geschützt.

 Kein grünes Blatt zu sehen: Die Schafe haben an den jungen Bäumen die Triebspitzen abgeknabbert. Manschetten sollen die Gehölze schützen.

Kein grünes Blatt zu sehen: Die Schafe haben an den jungen Bäumen die Triebspitzen abgeknabbert. Manschetten sollen die Gehölze schützen.

Foto: Olaf Staschik

Bei seinem Spaziergang über die Wiesen am Kesselsweier schaute RP-Leser Philipp Palka neulich gleich zweimal hin: Die auf der Weide frisch gepflanzten, kleinen Bäume wurden von den Schafen angefressen. Und "der komplette Zaun wurde von irgendwelchen unerfahrenen Menschen aufgestellt, leider nur verkehrt herum", sagt Palka. Denn der feinmaschige Teil wurde ans obere Ende gesetzt. Der mit den größeren Öffnungen befindet sich hingegen direkt über dem Boden. "So kann jeder Hund unter dem Zaun durch. Wieso macht man so etwas? Absicht?", fragt sich Palka.

Achim Hendrichs, Sachgebietsleiter Grünfläche/Forst bei der Stadt Hilden, und Klaus Adolphy, Leiter der Unteren Landschaftsbehörde beim Kreis Mettmann, zeigen sich von dem Verbiss überrascht. "Das müssen wir überprüfen", sagt Adolphy. "Die Tiere sind trickreich. Nötigenfalls müssen wir da etwas ersetzen." Denn die Bäumchen sind zwar umgeben von Drahtgittern, "doch es fehlen die Manschetten", hat Landwirt Markus Hanten festgestellt. Zurzeit weiden 18 seiner Mutterschafte auf der Wiese. Hinzugekommen sind zahlreiche Lämmer, die im Januar und Februar geboren wurden. Hanten glaubt, dass die Bäume noch nicht verloren sind: "Es wurden ja nicht die Rinden abgeschält, sondern nur die Spitzen abgebissen." Daher seien die Bäume mit verstärkten Sicherungsmaßnahmen noch zu retten.

Das Geld für die Anschaffung der Bäume hatte die Haanerin Rita Frowein gespendet, die es begrüßt, dass die Fläche des ehemaligen Segelflugplatzes naturnah bewirtschaftet wird. Diese Maßnahme war vor allem bei Hundehaltern umstritten, die ihre Freiheit und die ihrer Vierbeiner durch die Umzäunung beschnitten sahen.

Mittlerweile haben sich jedoch die Wogen geglättet, berichten Adolphy und Hendrichs einhellig, Beschwerden gebe es nicht mehr. Dass der Zaun um die Schafweide vermeintlich falsch herum aufgestellt wurde, habe seinen Grund: "Man wollte, dass der Zaun für kleinere Tiere wie Igel oder Hasen nicht zu einem Gefängnis wird", erläutert Achim Hendrichs. Daher hätten die Arbeiter den feinmaschigen Teil des Zauns nach oben gesetzt. Kleinere Hunde seien für die Schafe keine Gefahr.

Tatsächlich laufen immer wieder Hunde auf die Schafweide. Landwirt Hanten ist darüber nicht besonders glücklich. "Letztens kommt so ein Jack Russell-Terrier auf mich zugelaufen und rennt dann in einem großen Bogen wieder zurück", hat er beobachtet. "Die Hunde gehen da ein und aus." Für die Schafe sei dies Stress. Gerissen wurde zwar noch kein Tier, doch durch die Hunde auf der Weide "können sich die Schafe da nicht mehr sicher fühlen. Es dauert eine ganze Zeit, bis sie das vergessen haben und sich wieder beruhigen." Eine Handhabe sieht er nicht: "Was soll ich machen, man kann doch nicht immer daneben stehen." Er habe nichts gegen nicht angeleinte Hunde, "doch dann sollte jeder Hund grundsätzlich abrufbar sein". Wann immer er kann, sucht er daher mit den Haltern das Gespräch.

(RP)
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