Hilden Kirche bietet Senioren mehr Komfort

Hilden · St.-Jacobus-Gemeinde investiert 1,5 Millionen Euro in die Modernisierung von 25 Altenwohnungen neben St. Marien.

Die Seniorenwohnanlage St. Marien an der Straße Meide ist zwar schon 38 Jahre alt, gilt aber als vorbildlich und zukunftsweisend - weil sie an das Nachbarschaftszentrum St. Marien angedockt ist. Man kennt sich, man hilft sich und pflegt eine gute Nachbarschaft, bestätigt Bewohnerin Karin Hermes. Unter solchen Bedingungen kann man in den eigenen vier Wänden gut alt werden. Deshalb fördert das Land diese integrierten Wohnanlagen mit günstigen Krediten. Das kam für die katholische Kirchengemeinde St. Jacobus wie gerufen. Sie lässt ihre 25 Seniorensozialwohnungen derzeit umfassend für knapp 1,5 Millionen Euro modernisieren. "Der Eigenanteil der Gemeinde beträgt 20 Prozent", erläutert Dr. Stefan Eckert, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstands: "Den haben wir aus Rücklagen erwirtschaftet." Alle Seniorenwohnungen der Gemeinde (neben St. Jacobus gibt es eine zweite Anlage) seien vermietet: "Es gibt eine Warteliste. Die Miete beträgt um die fünf Euro pro Quadratmeter."

Architekt Frank Vitus hat drei der 25 Wohnungen neben St. Marien als Ausweichquartier herrichten lassen. Dort werden jeweils drei der betagten Mieter für vier Wochen einquartiert, damit die Handwerker in deren Wohnungen freie Bahn haben. "Bäder und Küchen werden barrierefrei", erläutert Vitus die Pläne. Dank neuer Fenster, Türen und Terrassen können Rollstuhlfahrer sich drinnen und draußen ungehindert bewegen. Ein neuer großer Aufzug wird an das Gebäude angebaut. "Das ist eine wunderschöne Wohnanlage, die sehr gut angenommen wird", schwärmt der Architekt. Die Gebäude haben die Form von offenen Armen. Es gibt viel Grün, wenig Lärm und ein kleines, attraktives Einkaufszentrum in unmittelbarer Nähe. Auch das Nachbarschaftszentrum St. Marien bekommt neue Fenster, Türen, Decken und Bodenbeläge sowie einen separaten Besprechungsraum - und eine neue, größere Küche. Die werde dringend gebraucht, erzählt Leiterin Zdenka Brause: "Wir haben sehr viele Besucher. Das Spektrum reicht von freien Netzwerkgruppen (das sind die Jüngeren zwischen 50 und 65), Vereinen bis zu klassischen Seniorengruppen. Viele kochen regelmäßig zusammen." Die älteste Besucherin sei eine 103 Jahre alte Dame aus der Nachbarschaft, die regelmäßig vorbeischaue: "Wenn die Doppelkopf spielt, müssen sich die Mitspieler warm anziehen." Karin Hermes Wohnung war eine der ersten, die bereits saniert wurde. Es fehlten nur noch die neuen Fenster und die ebene Terrasse, berichtet die vitale und offene alte Dame: "Alles ist schön breit, die Bäder sind sehr hell, haben viele Vorteile - eine sehr gut nutzbare Wohnung." "Sehr lieb, freundlich und herzlich" sei sie vor knapp zwei Jahren von den Nachbarn aufgenommen worden. Besucht sie auch das Nachbarschaftszentrum? Über diese Frage muss Karin Hermes lachen: "Nur zehn Schritte, dann bin ich da." Und zwar regelmäßig. Sie besuche Kochkurse, spiele dort Bridge und Canasta, unternehme auch sonst viel. Vor acht Wochen haben die Renovierungsarbeiten begonnen. Anfang 2015 möchte Architekt Frank Vitus fertig sein. Dann wird die Anlage über 26 Sozialwohnungen verfügen: "Eine Hausmeisterwohnung wird umgebaut und aufgeteilt."

(RP)
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