Hilden Kita im Gemeindesaal

Düsseldorf · Mit dem Verkauf ihres Grundstücks an einen Bauträger will die Evangelische Gemeinde in Hilden die Sanierung und den Umbau des Zentrums Friedenskirche bezahlen. Die Politiker sehen jedoch keine Eile.

Die Entscheidung des Stadtentwicklungsausschusses von Mittwoch will die evangelische Kirche in Hilden "sportlich" meistern. Das betonte gestern Pfarrer Udo Pickshaus. Die Politiker fassten zwar den Aufstellungsbeschluss für die Sanierung und den Umbau des evangelischen Gemeindezentrums Friedenskirche im Hildener Norden, lehnten aber ein beschleunigtes Verfahren ab. Deshalb muss eine Bürgerbeteiligung stattfinden und die Pläne werden offengelegt. Bürger können in dieser Zeit ihre Bedenken zu Protokoll geben. Die Politiker verlangten Nachbesserungen der vorgelegten Pläne und stießen sich insbesondere an den zu geringen Abstandsflächen.

40 Prozent bleiben unbebaut

Ulrich Prill, stellvertretender Vorsitzender des Presbyteriums, hat daraufhin gestern noch einmal mit dem Investor gesprochen. Das Wuppertaler Büro Immobilien- und Bauträgerservice (IBS), das die Sanierung übernimmt und auch die Neubauten errichten wird, will seine Entwürfe noch einmal überarbeiten. "Damit gehen wir am 18. März wieder in den Stadtentwicklungsausschuss", gibt sich Prill kämpferisch. Zuvor werde man mit den Fraktionen die neuen Entwürfe durchsprechen. "Wir können belegen, dass die Bebauung nicht enger sein wird als bisher. Es bleibt bei 40 Prozent bebauter Fläche."

Gemeindezentrum, Kirche und Kindergarten wurden 1968 errichtet und sind stark sanierungsbedürftig. Weil der evangelischen Kirche dafür die Mittel fehlen, sollen 4600 Quadratmeter des insgesamt 11 000 Quadratmeter großen Areals zwischen Schumann-, Werner-Egk-Straße und Molzhausweg an den Investor IBS verkauft werden. Geplant ist es, den Kindergarten und die vier Bungalows für Kirchenmitarbeiter abzureißen. Auf dem Außengelände – direkt neben der Altarrückwand – entstehen zwölf bis 15 Seniorenwohnungen in einem dreigeschossigen Wohnkomplex, erläutert Pfarrer Udo Pickshaus die Pläne. Das Pfarrhaus bleibt stehen. An der Werner-Egk-Straße sind Reihenhäuser vorgesehen. 1,1 Millionen Euro will der Bauträger für das Grundstück bezahlen. Eben soviel koste auch die Sanierung des Gemeindezentrums, in das der Kindergarten mit drei Gruppen einziehen soll. Zur Händelstraße hin entsteht dann für die 70 Mädchen und Jungen ein neuer Außenbereich mit Spielgeräten.

Kirchenraum unberührt

Nur der Kirchenraum selber bleibt von den Umbaumaßnahmen unberührt. Das Foyer wird um drei Meter zum Eingang nach vorne erweitert. Dort wird Platz für eine Begegnungsstätte geschaffen. Die Gemeinderäume, so Pfarrer Yorck-Peter Wolf, würden "multifunktional genutzt". Der Kindergarten erhält zwei Drittel des Saales und die Bühne. Dort entstehen Gruppenräume, Schlafmöglichkeiten und der Sanitärtrakt. "Wir müssen alle etwas enger zusammenrücken", betont auch Doris Mees, Leiterin der Kita Friedenskirche. Trotz der Verzögerung durch die Abstimmung im Stadtentwicklungsausschuss hofft die Gemeinde, noch im Herbst 2009 mit dem Umbau beginnen zu können. "Sobald der Bebauungsplan durch ist, bekommen wir die Mittel", habe IBS signalisiert. "Wir müssen auf jeden Fall zwischenfinanzieren", sagt Pfarrer Pickshaus. Die neue Kita soll zum 1. August 2010 betriebsbereit sein.

(RP)
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