Hilden/Haan Kita-Plätze: Städte erfüllen Rechtsanspruch

Hilden/Haan · Eltern können Schadenersatz fordern, wenn die Kommunen nicht genügend Kinderbetreuungsplätze zur Verfügung stellen. Das hat der Bundesgerichtshof gerade entschieden. "Wir sind noch nicht von Eltern verklagt worden und konnten bislang alle Bedarfe befriedigen", sagt Noosha Aubel, Leiterin des Amts für Jugend, Schule und Sport in Hilden. Seit fünf Jahren steigt die Zahl der Kinder in Hilden an. Ende 2015 lebten 1374 Kinder unter drei Jahren in Hilden. Auch die Zahl der Betreuungsplätze wuchs mit auf aktuell 505.

Das entspricht einer Versorgungsquote von 55,31 Prozent. Immer mehr Eltern möchten auch ihre Kinder unter drei Jahren betreuen lassen, berichtet Aubel: "Ich bin zuversichtlich, dass wir alle Elternwünsche erfüllen können, entweder mit einem Kita-Platz oder einer Tagespflege." Von den Kindern über drei Jahre (1366) gehen praktisch alle in einen Kindergarten (1411 Plätze). Die Versorgungsquote liegt hier bei 99,49 Prozent. Auch Jugendhilfeplaner Christoph Tober ist nicht bekannt, dass die Stadt Haan schon einmal von Eltern wegen fehlender Kitaplätze verklagt worden ist.

Im Kindergartenjahr 2015/16 bietet die Gartenstadt 275 Plätze für unter Dreijährige in Kindergärten sowie 79 Betreuungsplätze in der Tagespflege an. Macht zusammen 354 U3-Plätze. Das entspricht einer Versorgungsquote von 49,2 Prozent. Für die Drei- bis Sechsjährigen bietet Haan 789 Plätze (Versorgungsquote: 100 Prozent). Auch Christoph Tober geht davon aus, dass Haan dringend noch mehr U3-Plätze schaffen muss. Für das nächste Kindergartenjahr gilt eine Versorgungsquote von 60 Prozent als wünschenwert: "Wir sind mit den Trägern im Gespräch.

Sie haben bereits Kapazitäten, auch durch Überbelegung, geschaffen. Weitere Einrichtungen sind am Start." Haan gibt aus eigener Tasche rund 4,3, Hilden mehr als 5 Millionen Euro für die Kita-Betreuung aus.

(cis)
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