Auf Ein Wort Hans-Peter Gitzler Konfirmation ist ein Ja zur Gemeinschaft

Hilden · Gut gelaunt und fröhlich wirken sie. Und schick sehen sie aus, die Jugendlichen, die man in diesen Tagen mit ihren Familien auf unseren Kirchvorplätzen sieht oder in Restaurants antrifft. In den Wochen nach Ostern lassen sich viele evangelische Mädchen und Jungen in unseren Kirchengemeinden konfirmieren. Neben Hochzeit und Taufe gehört die Konfirmation nach wie vor zu den beliebtesten kirchlichen Angeboten. Früher war die Konfirmation ein biographischer Einschnitt. Viele Jugendliche verließen die Schule und traten eine Lehre an. Der Ritus wurde so auch zum Zeichen des Wechsels zwischen Kindheit und Erwachsenwerden.. Obwohl heutige Konfirmanden noch lange Jugendliche bleiben, bleibt die Konfirmation ein Fest des Wandels - allerdings mehr im Blick auf körperliche und seelische Umwälzungen. In einer Zeit, in der sich Jugendliche fragen "Wer bin ich?", kann die Konfirmandenzeit und die Konfirmation helfen, den Weg zu sich selbst zu finden und gerade in diesem Alter - wo sich vieles in und um sie herum wandelt - sich selbst zu bejahen. Sie erfahren: Gott nimmt mich so an, wie ich bin. Ich bin ihm wertvoll. Er wendet sich mir persönlich zu. Mit der Konfirmation soll auch deutlich werden, dass die Jugendlichen nun als mündige Christen in der Lage sind, Verantwortung zu übernehmen, sich eigenständig zu äußern und selbst Entscheidungen für ihr Leben und ihren Glauben zu treffen. Mit der Konfirmation - aus dem Lateinischen für "Befestigung" oder "Stärkung" - bestätigen die Jugendlichen ihre Taufe. Sie dürfen damit auch offiziell am Abendmahl teilnehmen und Taufpate werden.

 Hans-Peter Gitzler

Hans-Peter Gitzler

Foto: ola

Damit die Konfirmanden auf diesen großen Tag vorbereitet sind, besuchen sie ein oder zwei Jahre lang den Konfirmandenunterricht. Sie erleben die Gemeinschaft der Kirche vor allem in ihrer Gruppe. Dort können sie viele gute Erfahrungen machen, Gestaltungsformen des Glaubens miteinander erproben und darüber hinaus lernen, wie sie Krisen gemeinsam bewältigen können. Sie werden ermuntert, am Leben der Gemeinschaft teilzunehmen und es mitzugestalten. Als Einzelne brauchen wir die Gemeinschaft für unseren Glauben. Deshalb werden die Konfirmandinnen und Konfirmanden gefragt, ob sie Ja zu dieser Gemeinschaft der Glaubenden sagen können. Auch die Gemeinde braucht die jungen Gemeindeglieder, ihre Lebendigkeit, ihre Ideen und ihren Widerspruch. Deshalb ist es wichtig, dass die Gemeinde in der Konfirmation Ja sagt zu ihren Jugendlichen, für sie betet und sie begleitet.

(RP)
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