Hilden Kplus-Zentrum informiert über Naturheilverfahren bei Brustkrebs

Hilden · Es gibt viele Mythen und Versprechen, die sich um alternative Behandlungsmöglichkeiten bei Brustkrebs ranken. "Menschen mit einer Krebserkrankung suchen oft gezielt nach Möglichkeiten, die Begleiterscheinungen der schwerwiegenden Krankheit zu lindern", berichtet Dr. Constantin Pagouras, Leiter des Brustzentrums Kplus. Umso mehr freut er sich, dass Professor Dr. Josef Beuth, Leiter des Instituts zur wissenschaftlichen Evaluation naturheilkundlicher Verfahren am Universitätsklinikum Köln, zu diesem Thema einen Vortrag hält: Der Gastdozent spricht über das Thema am Mittwoch, 11. Mai, 18 Uhr, im Kplus Forum am St. Josefs Krankenhaus Hilden. Der Eintritt ist frei.

 Joseph Beuth, Professor an der Universitätsklinik Köln.

Joseph Beuth, Professor an der Universitätsklinik Köln.

Foto: crei

"Der Mensch soll aus sich selbst heraus gesund werden", so bringt Beuth den Grundansatz der ganzheitlichen Medizin auf den Punkt. Dazu gehören jedoch nicht nur Pflanzenwirkstoffe und eine gesunde Ernährung. Auch physikalische Reize wie Licht, Luft, Wärme, Kälte, Bewegung oder Ruhe spielen eine große Rolle. Beuth beschäftigt sich mit der Bewertung naturheilkundlicher Verfahren aus wissenschaftlicher Perspektive und ist ein ausgewiesener Experte für den rationalen Einsatz solcher Verfahren.

Er und die Mitarbeiter seines Kölner Instituts prüfen Naturheilverfahren auf Herz und Nieren. Denn oft fehlt es an aussagekräftigen Studien und somit an verlässlichen Informationen. "Für Laien ist es ganz, ganz schwer, sich in dem großen Angebot zurechtzufinden und zwischen sinnvollen und nicht sinnvollen Naturheilverfahren zu unterscheiden." Unter den Anbietern gebe es viele, die einfach Geld machen wollen und die Ängste der Erkrankten in Kauf nehmen. "Unser Ziel ist es, vielversprechende Ansätze auf Unbedenklichkeit und Wirksamkeit zu testen, sie in die medizinischen Standardtherapien zu integrieren und Patienten sowie Medizinstudenten darauf aufmerksam zu machen."

Doch es gilt auch: "Naturmedizin kann bei solch schwerwiegenden Krankheiten nie eine Alternative sein, sehr wohl aber eine sinnvolle Ergänzung." Darin sind sich die Mediziner Pagouras und Beuth einig.

(arue)
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