Kreis Mettmann Kreisdirektor: "Die Arbeit im Jobcenter ist die Krönung"

Kreis Mettmann · Wer ins Jobcenter des Kreises Mettmann kommt, möchte in der Regel Hartz-IV oder Grundsicherung beantragen. "Keine einfache Klientel", sagte Kreisdirektor Martin Richter gestern im Sozialausschuss. Die Antragsteller müssten oft sehr detailliert über ihre Lebensumstände Auskunft geben. Nicht selten kommt es zu Konflikten. "Die Arbeit im Jobcenter ist die Krönung", sagte Richter im Hinblick auf den oft schwierigen Umgang mit den Kunden.

Vorausgegangen war ein Bericht zur Lage des Jobcenters. "Seit Anfang des Jahres haben uns 17 Mitarbeiter verlassen", sagte Martina Würker, Geschäftsführerin des Jobcenters. Einige seien jetzt in den Verwaltungen der Städte tätig, andere hätten sich beruflich ganz umorientiert, so Würker. Die Zahl der Austritte sei "überraschend hoch", so Würker. Es sei aber auch schwierig, neue Leute einzustellen. Das liege an der Personalstruktur, die zum einen Teil aus Angestellten der Bundesagentur für Arbeit besteht, zum anderen Teil aus Personal, das aus den Städten des Kreises rekrutiert wird. "Geht ein Ex-Stadt-Angestellter, bekommen wir von den Städten niemanden mehr nach und müssen bei der Bundesagentur eine neue Stelle beantragen", sagte Würker.

In den vergangenen Monaten seien aber auch 21 neue Kräfte eingestellt worden. Dazu kommen noch einmal zehn, die Anfang Juni anfangen, im Jobcenter zu arbeiten. Insgesamt arbeiten dort 455 Mitarbeiter, die etwa 19200 sogenannte "Bedarfsgemeinschaften" im Kreis betreuen. Zu einer solchen "Bedarfsgemeinschaft" gehören etwa der Hilfeempfänger selbst, sein(e) Partner(in) sowie die im Haushalt lebenden Kinder unter 25 Jahre. Über das Thema Personal im Jobcenter betrifft möchte der Sozialausschuss noch einmal gesondert reden. Interessant sei auch der Krankenstand sowie die Fluktuation der Vorjahre.

Um sich zukünftig noch besser um Jugendliche zu kümmern, kündigte Martina Würker an, sich um Fördermittel für ein "Street-Worker-Projekt" zu bemühen. Das Jobcenter wolle junge Leute an ihren Treffpunkten ansprechen, bevor sie von selbst aufs Amt kommen. Der Ausschuss begrüßte das Vorhaben.

(RP)
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