Hilden Kunden geben Hildener City gute Noten

Hilden · Das Institut für Handelsforschung hat 33 000 Passanten in 62 Städten befragt. Defizit bei Freizeit-Angeboten in Hilden.

 Innenstädte wie in Hilden sind bei Alt und Jung beliebt. Je größer die Stadt, um so wichtiger werden Freizeitwert und Stadtbummel und um so unwichtiger die tägliche Versorgung, zeigt die Studie "Vitale Innenstädte" 2014.

Innenstädte wie in Hilden sind bei Alt und Jung beliebt. Je größer die Stadt, um so wichtiger werden Freizeitwert und Stadtbummel und um so unwichtiger die tägliche Versorgung, zeigt die Studie "Vitale Innenstädte" 2014.

Foto: Staschik

Die Itter-Stadt scheut keinen Vergleich. Deshalb hat sich Hilden als einzige Stadt im Kreis Mettmann an der Erhebung beteiligt. Ergebnis: "Gut" und "sehr gut" bekam die Einkaufsstadt Nummer eins im Kreis für die Gestaltung der Innenstadt, Ambiente/Atmosphäre, Sauberkeit, Sicherheit, Erreichbarkeit und Besucherzahl (viel los, lebendig). Mit "befriedigend" wurde der Erlebnis-Charakter, Vielfalt und Angebot der Geschäfte, das Gastronomieangebot, Parkmöglichkeiten und Barrierefreiheit (senioren-/behindertengerecht) bewertet. Einzige schlechte Schulnote ("ausreichend" bis "ungenügend") gab es für die Freizeitangebote (Kino, Museen). Befragt wurden die Passanten am 25. und 27. September 2014.

Innenstädte sind bei Alt und Jung beliebt. Je größer die Stadt, um so wichtiger werden Freizeitwert und Stadtbummel und um so unwichtiger die tägliche Versorgung, zeigt die Studie "Vitale Innenstädte" 2014. Laut Nicolas Sondermann, IFH-Bereichsleiter, die größte Innenstadtstudie Deutschlands. Überdurchschnittlich viele (zwei Drittel) Besucher der Hildener Innenstadt sind Einheimische, ein Drittel kommt von außerhalb. Durchschnittsalter: gut 46 Jahre. Der typische Kunde lebt in einen Zwei-Personen-Haushalt und kommt täglich oder zumindest mehrmals pro Woche in die Innenstadt - vorzugsweise mit dem Auto (46 Prozent) oder zu Fuß (32 Prozent). Die Attraktivität bewertet er/sie mit 2,4. Das ist besser als der Durchschnitt aller untersuchten Städte (2,7) und besser als der Durchschnitt von Kommunen vergleichbarer Größe (2,7). Gekauft werden in Hilden Lebensmittel, Getränke, Kosmetik, Drogerie und Gesundheitsartikel, Bekleidung und Fashion. Im Internet kauft der Hildener höchstens einmal im Jahr ein, ergab die Befragung. "Davon sollten wir uns nicht täuschen lassen", meint Stadtmarketing-Geschäftsführer Volker Hillebrand. Er schätzt aufgrund anderer Zahlen, dass heute bereits 10 bis 20 Prozent des Einzelhandelssatzes online gemacht werden. Das sei deutschlandweit so und Hilden bilde da keine Ausnahme. Das würde bedeuten: 40 bis 80 von gut 400 Millionen Euro Hildener Einzelhandelsumsatz im Jahr werden online gemacht.

Die einzig wirklich schlechte Note gaben die Befragten für das Freizeit-Angebot. "Großstädte haben in diesem Segment deutlich besser abgeschnitten als Mittel- oder Kleinstädte", erläutert Hillebrand. Das sei kein Wunder. Hilden könne mit dem Angebot einer Landeshauptstadt direkt vor der Haustür schwerlich mithalten. "Wir können und müssen als Stadtmarketing aber darüber nachdenken, wie wir den Erlebnischarakter und das Gastronomie-Angebot in Hilden verbessern."

Noch mehr Events und Veranstaltungen in der Innenstadt? Das sei nicht der richtige Weg, glaubt Hillebrand: "Die Innenstadt wird schon genug bespielt. Wir können aber über Qualität sprechen." Verbessern und ausbauen ließe sich auch das Parkleitsystem. Rund 170 Händler beteiligten sich an der neuen Datenbank "www.einkaufen-in-hilden.de". Einzelhändler können ihre Angebote dort kostenfrei präsentierten und ihre Auffindbarkeit verbessern.

(RP)
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