Hilden/Langenfeld KV übernimmt nur die Notfallpraxis in Langenfeld

Hilden/Langenfeld · Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Nordrhein will die Notfallpraxis am St. Martinus Krankenhaus in Langenfeld ab 1. Februar 2016 als KV-eigene Einrichtung zu betreiben, nachdem der bisherige Träger, der Ärzteverein Südkreis, angekündigt hatte, den Betrieb zum 31. Januar einstellen.

 Wie es mit der Notfallpraxis am Hildener Krankenhaus weitergeht, ist derzeit offen.

Wie es mit der Notfallpraxis am Hildener Krankenhaus weitergeht, ist derzeit offen.

Foto: Staschik

Die Notfallpraxis am Hildener St. Josefs-Hospital werde die KV indes nicht übernehmen, erklärt ihr Sprecher Christopher Schneider. Sollte der Ärzteverein seinerseits jedoch Bedarf sehen, könnte er diese Praxis durchaus wie bisher weiter betreiben - dass dies aus rechtlichen Gründen nicht möglich sein soll, könne man aus KV-Sicht nicht bestätigen, erklärt Schneider. So gebe es beispielsweise in Düsseldorf und Köln weiterhin Notdienstpraxen in Trägerschaft von Ärztevereinen.

Die Praxis am St. Martinus-Krankenhaus werde nunmehr - außerhalb der Praxisöffnungszeiten der niedergelassenen Ärzte - zur neuen zentrale Anlaufstelle im Südkreis Mettmann, erklärt Schneider. "Aktuell arbeiten wir zusammen mit unserer Tochtergesellschaft, der Gesundheitsmanagementgesellschaft mbH (GMG), die den Betrieb unserer Notdienstpraxen organisiert, daran, die Voraussetzungen dafür zu schaffen." Einen Mietvertrag mit der Klinik über die vorhandenen Praxisräume habe man bisher nicht abschließen können, weil der Ärzteverein den Mietvertrag mit dem Krankenhaus noch nicht gekündigt hat. "Wir warten mit der Kündigung bis zum letzten Tag", erklärt Hans-Peter Meuser, Sprecher des Vereins.

In Hinblick auf die geplante Strukturreform, wonach die Zahl der Notfallpraxen von 84 auf 43 reduziert werden soll, verfolgen die Ärzte im Südkreis andere Pläne als die KV, wie Meuser einräumt. Der Verein nämlich möchte, dass die Praxis in Hilden als Hauptpraxis erhalten bleibt, Langenfeld als Dependance. "Hier haben wir mehr Ärzte und das Einzugsgebiet ist mit Haan und Erkrath größer als in Langenfeld", erläutert Meuser.

Die KV indes ist zu der Überzeugung gekommen, dass die Räumlichkeiten am St. Martinus-Krankenhaus besser geeignet sind. An dieser Entscheidung änderten auch die jetzt verschickten Dienstpläne für Februar und März nichts, wie der KV-Sprecher erklärt, wonach die niedergelassenen Ärzte ihren Dienst in den Notfallpraxen verrichten sollen. Damit widersetzen sich die Kreisstellen von KV und Ärztekammer dem Wunsch des KV-Vorsitzenden, den Organisations-Plan, in dem unter anderem festgelegt wird, wie viele Notfallpraxen im Kreis geöffnet haben sind, - entsprechend seinen Reformvorhaben - zu ändern, erklärt Meuser. Mit anderen Worten: So soll Druck auf Peter Potthoff ausgeübt werden, beide Notfallpraxen zu erhalten. "Wenn aber der Verein die Praxis in Hilden schließt, muss der Plan entsprechend geändert werden", erklärt der KV-Sprecher. Jetzt hat der Ärzteverein wieder den Schwarzen Peter.

(RP)
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