Hilden Laubsäcke haben jetzt Hochkonjunktur

Hilden · Bis zu 600 Tonnen Laub rieseln in den nächsten Wochen von den Bäumen. Wohin damit? Die wichtigsten Antworten.

 Bauhof Mitarbeiter Darius Chrost.

Bauhof Mitarbeiter Darius Chrost.

Foto: Staschik, Olaf

Der Herbst ist da. Das Laub färbt sich bunt - und fällt von den Bäumen. In Hilden gibt es allein rund 9800 öffentliche Bäume, schätzt Achim Hendrichs, Sachbereichsleiter Grünflächen/Forst im Rathaus: rund 5100 Straßenbäume, 2500 Bäume in Grün- und Parkanlagen und etwa 2200 Bäume auf Friedhöfen. Da kommt also ganz schön was zusammen. Zwischen 500 bis 600 Tonnen Laub pro Jahr, schätzt Abfallberater Frank Berndt im RP-Gespräch. Wir klären die wichtigsten Fragen.

Wer muss das Laub beseitigen? Auf den meisten Hildener Straßen kehren die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs das Laub, erläutert Berndt: "Auf Straßen mit besonders vielen Bäumen wie etwa An den Linden, Hoffeldstraße oder Luisenstraße sind die Kehrmaschinen nach Bedarf auch mehrfach im Einsatz. Mit Laubbläsern pusten wir - wo es geht - die Gehweg frei - auch wenn dafür eigentlich die Anlieger zuständig sind." Bitte keine großen Laubhaufen zusammenfegen: Die verstopfen nur die Kehrmaschine.

Wo müssen die Anlieger aktiv werden? Auf den öffentlichen Gehwegen und in einigen kleinen Anliegerstraße sind die Anlieger für die Laubentfernung zuständig - und zwar unabhängig davon, ob es sich um städtische oder private Bäume handelt. Berndt: "Das Laub darf nicht auf die Fahrbahn oder in den Rinnstein gekehrt werden."

Wie können die Bürger das Laub loswerden? Da gibt es drei Möglichkeiten, zählt der Abfallberater auf: Biotonne, Laubsack oder Abgabe beim Bauhof.

Möglichkeit 1: Biotonne Im vergangenen Jahr wurden pro Einwohner 103 Kilogramm Grünabfall in Hilden eingesammelt, darunter 73 Kilogramm über die Biotonne. Die Biotonne ist kostenpflichtig und in zwei Größen (120 und 240 Liter) erhältlich. Problem: Nicht alle Haushalte haben eine Biotonne. Sie wird nur alle 14 Tage geleert und reicht für die plötzlich anfallenden Laubmengen aus dem eigenen Garten und vom öffentlichen Gehweg meist nicht aus.

Möglichkeit 2: Laubsack Genau aus diesem Grund hat der Bauhof den 120 Liter fassenden Laubsack 2009 eingeführt. Der Papiersack ist ausschließlich für Laub bestimmt und darf nicht schwerer sein als 15 Kilogramm, erläutert Berndt.

Die Laubsäcke werden nur zusammen mit den Biotonnen abgeholt. Die Termine stehen im Abfallkalender. "Die Laubsäcke erst am Tag vor der Abfuhr befüllen und geschützt oder am Abfuhrtag bis 7 Uhr an die Straße stellen", rät Berndt: "Sonst können die Papiersäcke bei Regen aufweichen." Die Säcke sind deshalb aus Papier, weil die mit dem Inhalt kompostiert werden. Der Laubsack kostet einen Euro und wird auf dem städtischen Bauhof (Auf dem Sand 31) verkauft.

Im vergangenen Jahr wurden 805 Laubsäcke verkauft. Rechnet man maximal 15 Kilogramm pro Sack wurden auf diese Weise 12.075 Kilogramm Laub entsorgt. Die Zahl der verkauften Laubsäcke ist in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. 2013 wurden noch 1051 verkauft, 2012 1484. 2010 und 2011 wurden jeweils mehr als 5000 Laubsäcke von rund 1000 Bürgern angefordert. Grund: Damals waren die Laubsäcke auf Beschluss des Stadtrates kostenfrei. Wegen der Riesennachfrage führte der Stadtrat 2012 wieder eine Gebühr von einem Euro ein. Seitdem hat sich die Nachfrage deutlich reduziert.

Möglichkeit 3: Abgabe auf dem Bauhof Diese Möglichkeit nutzen offenbar viele Hildener, kann auf dem Wertstoffhof beobachten. Das hat sicher auch damit zu tun, dass man bequem mit dem Auto vorfahren und Grünschnitt/ Laub kostenfrei loswerden kann: von montags bis samstags von 8 bis 12 Uhr und donnerstags auch von 14 bis 18 Uhr. Im vergangenen Jahr wurden in Hilden +301 Tonnen Bioabfälle (4042 Tonnen) und +273 Tonnen Grünabfälle (1683 Tonnen) gesammelt als in 2013. Daraus macht der Kreis in seiner Kompostierungsanlage streng kontrollierten und wertvollen Humus. Die Hildener haben davon 2013 genau 1268 Kompostsäcke (je 3,50 Euro) gekauft, so viele wie keine andere Kreisstadt. Darüber freut sich Abfallberater Frank Berndt: "Weil sich so der Bioabfallkreislauf erst richtig schließt."

(RP)
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