Hilden Lotsen haben mit Anregung Erfolg

Hilden · Am Naturhof haben Parkplätze den Zugang zur Fußgängerampel blockiert. Der Eigentümer hat für Abhilfe gesorgt.

 Die Quartierslotsen konnten den Eigentümersohn Andreas Hirsch (3.v.r.) für ihre Sache gewinnen. Die Firma ließ nur wenige Tage nach der Anfrage die Fläche vor der Ampel schraffieren und so für parkende Autos sperren.

Die Quartierslotsen konnten den Eigentümersohn Andreas Hirsch (3.v.r.) für ihre Sache gewinnen. Die Firma ließ nur wenige Tage nach der Anfrage die Fläche vor der Ampel schraffieren und so für parkende Autos sperren.

Foto: Olaf Staschik

Kürzlich haben die vier Lotsen im Quartier Hilden-Nord eine Stadtteilbegehung gemacht. Dabei ist ihnen aufgefallen, dass am Naturhof, Gerresheimer Straße 227, durch Parkplätze der Zugang zur Fußgängerampel blockiert wird. "Behinderte, Leute mit Rollator oder einfach Frauen mit Kinderwagen konnten die Ampel nicht oder nur schwer erreichen", beschreibt Lotsin Gabi Bindernagel die Situation. Man habe dann erst einmal geklärt, wem die Parkplätze gehören, Fotos gemacht, um das Problem zu veranschaulichen und sich dann mit einem Brief an den Eigentümer gewendet.

Besitzer des Naturhofs ist die UFM Unternehmungsberatung aus Dormagen. Dort liefen die Quartierslotsen offenen Türen ein: "Uns war das Problem gar nicht so bewusst", gibt Andreas Hirsch, der Sohn des Eigentümers, zu. "Als kleiner Familienbetrieb setzen wir sinnvolle Anregungen möglichst schnell um." In diesem Fall dauerte es nur wenige Tage, bis Maler anrückten. Sie haben den Bereich vor der Ampel mit weißen Linien schraffiert und somit unmissverständlich klargemacht, dass dort Parken verboten ist. Bindernagel und ihre Lotsenkollegen waren erstaunt, wie schnell der Eigentümer reagiert hat. Und - wie schnell sich der Erfolg eingestellt hat: "Ich sehe sehr selten, dass sich noch jemand dort hinstellt", sagt Lotsin Jutta Feulbach. "Vielleicht machen wir noch Zettel, die wir den Parksündern an die Windschutzscheibe stecken", überlegt sie.

Bei der Begehung des Hildener Nordens ist den vier zuständigen Lotsen übrigens noch ein anderer Missstand aufgefallen: "Es gibt zu wenig Bänke.", sagt Lotsin Esther Klein. Viele Ältere oder Gehbehinderte, die etwa einen Kilometer zum Einkaufen laufen müssen, würden sich nicht mehr selbst auf den Weg machen, weil sie sich zwischendurch nicht hinsetzen und Pause machen können. In den vier Stadtteilen Ost, Mitte, Süd und Nord gibt es insgesamt 15 Quartierslotsen. Träger des Angebots "Lotsen im Quartier" sind das Seniorenbüro der Stadt, die Awo, die evangelische und die katholische Kirche.

Alle Hildener Lotsen sind für ihre Aufgabe geschult worden. Sie sind Ansprechpartner für alle Fragen im Alltag: Egal, ob sie einen Pflegedienst suchen, eine Patientenverfügung ausfüllen wollen, die Straßenbeleuchtung defekt ist oder eben, ob parkende Autos den Weg zur Fußgängerampel versperren - die Lotsen kümmern sich darum. Und wenn sie selbst nicht sofort eine Antwort wissen, kennen sie zumindest die richtigen Ansprechpartner. "Leider hat sich das Angebot noch längst nicht so herumgesprochen, wie wir es uns wünschen würden", sagt Sabine Kussel Schmitz, die die Nachbarschaftszentrum Sankt Jacobus und Sankt Marien leitet. "Wir überlegen gerade, Flyer rund um die Nachbarschaftzentren in die Briefkästen zu werfen."

(ilpl)
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