Hilden Markt-Metzger hat Strom-Problem

Hilden · 1000 Euro für Anschluss sind Bianca Reim zu viel. Marktbeschicker-Sprecher Möller schlägt pragmatische Lösung vor.

 Bettina Reim möchte mit ihrem Verkaufswagen gern dauerhaft auf dem Wochenmarkt St.-Konrad-Allee stehen, braucht dafür aber einen Starkstrom-Anschluss. Noch ist dafür keine Lösung gefunden.

Bettina Reim möchte mit ihrem Verkaufswagen gern dauerhaft auf dem Wochenmarkt St.-Konrad-Allee stehen, braucht dafür aber einen Starkstrom-Anschluss. Noch ist dafür keine Lösung gefunden.

Foto: Olaf Staschik

Der Markt auf der St.-Konrad-Allee ist der kleinste der drei Wochenmärkte in Hilden. Deshalb freuten sich nicht nur die sechs Beschicker, sondern auch die Kunden aus dem Hildener Süden über den neuen Stand von Metzger Kruse. Nach nur zwei Wochen ist allerdings schon wieder Schluss, informierte Inhaberin Bianca Reim ihre Kunden: "Es gibt hier keinen von uns benötigten Stromanschluss."

Er soll rund 1000 Euro kosten. Das ist der Jung-Unternehmerin, die das Geschäft gerade erst von ihren Eltern übernommen hat, zu viel. "Die Umsätze in den ersten beiden Wochen waren gut. Aber wir können noch nicht abschätzen, ob das auch so bleibt", erläutert ihr Mann Jochen Reim: "Wir wollen auch investieren." "Die Stadt müsste im Interesse der Bürger dafür sorgen, dass die Stromversorgung des Marktes gewährleistet ist", findet Kundin Brigitte Theis.

Die Energieversorgung ist gesichert, erläutert Stefan Döpper, Sachgebietsleiter beim Ordnungsamt. Es gibt einen Starkstrom-Anschluss für die Markthändler auf der St.-Konrad-Allee: "Aber der ist von einem Händler belegt." Der Verteilerkasten müsste auf einen zweiten Starkstrom-Anschluss umgerüstet werden. Die Kosten dafür müsse der Markthändler tragen, der davon profitiert, erklärt Ordnungsamtsleiter Michael Siebert.

"Das war auch in meinem Fall so", bestätigt Bernhard Möller, Sprecher der Hildener Marktbeschicker. Er hat einen pragmatischen Lösungsvorschlag für das Problem: "Auf dem Nordmarkt sind zwei Starkstrom-Anschlüsse vorhanden, die seit Jahren nicht mehr benutzt werden. Davon könnte man einen ausbauen und in den Verteilerkasten auf der St.-Konrad-Allee einbauen." Das würde rund 500 Euro kosten. Die Stadtwerke werden das technisch prüfen, verspricht Peter Hof, Center-Leiter Netze: "Da müssen wir nur die Stadt mit ins Boot holen, denn die Verteilerkästen gehören der Kommune."

Der Wochenmarkt auf der St.-Konrad-Allee sei wichtig für die Nahversorgung, besonders für die älteren Einwohner, weiß Möller: "Ein Metzger würde das vorhandene Angebot (Textilien, Obst, Gemüse, Eier, Geflügel) ergänzen und den Markt attraktiver machen." Darum bemühen sich übrigens auch Stadt und Stadtmarketing. Seit zwei Jahren gibt es wieder mehr Beschicker, vor allem für den Hauptmarkt auf dem Nové-Mesto-Platz. Zu Beginn des Jahres hat der Stadtrat die Gebühren für die Hildener Wochenmärkte von 2,18 auf 2,04 Euro pro laufendem Frontmeter gesenkt. Mit den Gebühren verdient die Stadt kein Geld, sie sind nur kostendeckend. Der Hauptmarkt auf dem Nove-Mesto-Platz (mittwochs und samstags) subventioniert den Süd- und den Nordmarkt "in erheblichem Umfang" mit, stellt Siebert fest. Eine Gebührenerhöhung würde das Ende der Stadtteilmärkte bedeuten und die Nahversorgung verschlechtern. Reims und Möller haben Anfang der Woche einen Termin mit dem Ersten Beigeordneten Norbert Danscheidt vereinbart.

(RP)
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