Fotos Merkel nimmt Josef-Neuberger-Medaille entgegen
Bundeskanzlerin Angela Merkel nimmt im Düsseldorfer Schauspielhaus die Josef-Neuberger-Medaille entgegen: Jacob Zotov, musikalisches Ausnahmetalent in der jüdischen Gemeinde Düsseldorf, durfte für die Preisträgerin Klavier spielen und war bei der feierlichen Übergabe der Auszeichnung einer der ersten Gratulanten.
Die Josef-Neuberger-Medaille verleiht die Jüdische Gemeinde Düsseldorf jedes Jahr an Persönlichkeiten, die sich in besonderem Maße für die Juden in Deutschland engagieren.
Der Saal im Gemeindehaus wird zur Zeit umgebaut. Und das ist auch gut so, denn die 900 meist prominenten Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft hätten dort bei weitem nicht alle Platz gefunden.
Der erst zwölfjährige Jacob Zotov eröffnete die Feierlichkeiten und beigeisterte mit seinem Klavierspiel die Kanzlerin.
Schlug einen Bogen vom Leben des Josef Neuberger hin zu dem von Angela Merkel: Juan-Miguel Strauss, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf.
Neben der Kanzlerin war er der Höhepunkt des Abends: Zeit-Herausgeber und Laudator Josef Joffe traf mit seiner Laudatio bei der Kanzlerin wie beim Publikum den Nerv.
Er betonte die historische Bedeutung Angela Merkels, die in ihrer Rede vor der Knesset das Begriffspaar "Islam und deutsche Staatsraison" geprägt habe.
Dann die feierliche Übergabe der Auszeichnung...
Für den Vorstand der jüdischen Gemeinde, hier in Person von Ruth Rubinstein, war es eine besondere Ehre: zum ersten Mal wurde ein deutscher Regierungschef, in diesem Fall eine Chefin, ausgezeichnet.
""
Angela Merkel freute sich.
Sie sei sehr stolz auf den Preis...
...aber: "Er bringt auch eine große Verantwortung mit sich."
""
Juan-Miguel Strauss, Ruth Rubinstein (beide Vorstand der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf), Oded Horowitz und NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers gratulieren der Kanzlerin.
Auch Oberbürgermeister Elbers (r.) und seine Frau Astrid waren zu Gast.
Sicherheit geht vor, schließlich ist hoher Besuch im Haus: Auch dieser griechisch-orthodoxe Geistliche wurde überprüft.
Lagebesprechung von Bundeskriminalamt (BKA) und Polizei. Zusammenarbeit war gefragt, um den Besuch der Kanzlerin so sicher wie möglich zu gestalten.
Auch Presse und Fernsehen mussten sich an stickte Regeln halten.
Der Kanzlerinnenbesuch war schwer gefragt in den Medien. Viele Reporter waren vor Ort und sendeten die ersten Bilder sogar noch während der Veranstaltung an die Redaktionen.
Ein Sicherheitsbeauftragter vom BKA inspiziert die Lage, bevor Angela Merkel zum Fotottermin erscheint...
Noch ein wenig hübsch machen bevor die Kanzlerin kommt: Jacob Zotov lässt sich von seiner Schwester herrichten.
Dann ist es soweit: Stolz steht der 12-Jährige neben Angela Merkel und Charlotte Knobloch, der Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland.
Und wird von der Kanzlerin prompt gefragt, ob er neben Klavierspielen eigentlich noch andere Hobbies habe. Die Antwort ist "Ja", Fußball nämlich. "Natürlich", schmunzelt daraufhin Merkel.
""
Die Kanzlerin feierte anschließend mit Ministerinnen und Ministern sowie anderen wichtigen Gästen auf der Empore.
Während die übrigen Gäste bei Alt, Häppchen und Musik im Foyer den Abend diskutierten.
Allgemeinmediziner Wladislaw Korenblum und seine Frau Svetlana sind eng mit der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf verbunden. Dass sie auf der diesjährigen Versammlung Angela Merkel erleben durften, freute die beiden ganz besonders.
Ratsherr Martin Reichert von den Freien Wählern, Ratsfrau Gerhild Kocks von der FDP, ihr Mann und der ehemalige OB-Kandidat Klaus Kirchner stoßen mit Alt auf den gelungenen Abend und die viel zu frühe Ratssitzung am nächsten Morgen an.
Ratsherr Alexander Fils empfand die Verleihung als „andächtig, nachdenklich, unterhaltsam und zukunftsweisend zugleich“. Auch seine Frau Heidrun hatte mit im Publikum gesessen.
Der Landtagsabgeordnete Thomas Jarzombek und seine Frau Nicola lassen den Abend im Foyer ausklingen. Der medienpolitische Sprecher der Landtagsfraktion der CDU zeigt sich begeistert von der Laudatio für Angela Merkel: „Dadurch hat der Abend einen historischen Anstrich bekommen“.
Bastian Fleermann (links) von der Düsseldorfer Mahn- und Gedenkstätte ist schon von Berufswegen her mit der jüdischen Gemeinde verbunden. Wolfgang Diederich (rechts) war lange Zeit Bürgermeister in Ratingen, einer Stadt mit einem aktiven jüdischen Kulturverein, und hat schon an mehreren Verleihungen der Josef-Neuenberger-Medaille teilgenommen. „Die Abende sind grundsätzlich ein herausragendes Ereignis, aber der heutige ist dank der Kanzlerin und einer bedeutenden Laudatio hervorgestochen“, sagte Diederich.