Hilden/Haan So steht es um die Nahverkehrs-Projekte

Hilden/Haan · Was wurde umgesetzt, was gestrichen, was steht noch aus: Die RP gibt einen Überblick für Hilden und Haan.

Ohne Bus und Bahn würden viele Hildener und Haaner nicht zu ihrer Arbeitsstelle, in die Schule, zum Einkaufen oder ins Theater oder Museum kommen. Den öffentlichen Nahverkehr kann keine Stadt alleine regeln. Deshalb gibt einen Nahverkehrsplan für den Kreis Mettmann. Vor 14 Monaten wurde seine dritte Fortschreibung beschlossen. Fast 40 Prozent der 57 beschlossenen Maßnahmen wurden bereits abschließend geprüft oder umgesetzt, teilt der Kreis mit. Die RP schaut nach, wie die Bilanz für Hilden und Haan aussieht.

Hilden Hilden hat keine wirklichen ÖPNV-Defizite und deshalb aktuell auch "keine konkreten Projekte", sagt Lutz Groll, Nahverkehrsexperte im Rathaus. Es gebe einige Prüfaufträge, die hätten aber keine Priorität. Hilden sei sehr gut mit Bus und Bahn erschlossen.

Haan Die Linienendpunkte der SB 50 und L 786 wurden schon im April vergangenen Jahres getauscht. Das gilt auch für die Verlängerung der Linie SB 50 über Nachbarsberg hinaus ins Gewerbegebiet Haan-Ost. Die drei Buslinien in Haan (SB 50, Ortsbus O1 und L 786) sollen abends häufiger verkehren. Wer dafür die Mehrkosten übernimmt, ist aber noch offen. Der Schnellbus 50 soll in der Nebenverkehrszeit häufiger fahren. Darüber berät noch die Politik in Haan. Die Bus-Anbindung für das Neubaugebiet Hasenhaus ist nach Abstimmung mit der Stadt Haan erst mal vom Tisch - sagt der Kreis. Die Verbesserung der Verknüpfung an der S-Bahn-Station Solingen-Vogelpark für den Haaner Ortsbus O1 hat der Kreis zurückgestellt - weil das zu Lasten der Anschlüsse der O1 von/zur S-Bahn 8 in Gruiten gehen würde.

Barrierefreiheit Bis 1. Januar 2022 soll für alle Nutzer von Bus und Bahn im Nahverkehr "vollständige Barrierefreiheit" erreicht sein, hat die Bundesregierung 2013 beschlossen. Zuständig für die Haltestellen sind die Städte im Kreis Mettmann. Hilden baut bereits seit fünf Jahren seine 165 Bushaltestellen Schritt für Schritt um. 730 000 Euro hat die Stadt dafür schon investiert, 63 Prozent hat der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr übernommen. Mit dem Behindertenbeirat wurde eine Prioritätenliste erstellt, erläutert Projektleiter Dirk Anders. In Haan ist bislang noch keine einzige Haltestelle barrierefrei umgebaut worden, bestätigt Tiefbauamtsleiter Guido Mering. Der Gartenstadt fehlt das Geld an allen Ecken und Enden.

E-Scooter Seit Anfang des Jahres nimmt die Rheinbahn keine Elektromobile von Behinderten mehr mit - wegen Sicherheitsbedenken. Mitgenommen werden nur Rollstuhlfahrer. Das Oberverwaltungsgericht Münster gab den Verkehrsunternehmen am 15. Juni recht. Begründung: E-Scooter könnten anders als Rollis im Bus nicht fixiert werden. Das Landesverkehrsministerium will ein Gutachten in Auftrag geben, ob und wie E-Scooter in Linienbussen sicher transportiert werden können. Wann Ergebnisse vorliegen, ist noch offen.

(RP)
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