Hilden Neandertal elf Tage wegen Holzarbeiten gesperrt

Hilden · Ab nächsten Montag müssen Pendler zwischen den Städten Erkrath und Mettmann Umwege in Kauf nehmen.

Schlechte Nachrichten für die Pendler zwischen den Städten Erkrath und Mettmann: Ab dem 3. Februar wird die Mettmanner Straße (L357) erneut gesperrt. Bis zum 14. Februar sollen auf dem Streckenabschnitt zwischen der so genannten Hundskurve und der Zufahrt zum Kalkwerk Neandertal weitere Fällarbeiten durchgeführt werden. Diesmal werden sie vom Kreis Mettmann in Auftrag gegeben, der damit seiner Verkehrssicherungspflicht nachkommen will.

Buchen, Eschen, Ahorn: Über die Jahre hinweg hat sich entlang der Mettmanner Straße und auch in unmittelbarer Nähe zur Regiobahnstrecke so einiges angesiedelt. Genaue Angaben darüber, was nun gefällt werden muss, gibt es bislang noch nicht. "Der Forstunternehmer ist sensibel und wird vor Ort entscheiden", sagt Detlef Adolphy, Leiter der Unteren Landschaftsbehörde. Da ein Teil des Areals als FFH-Gebiet ausgewiesen ist, erfolgen die Arbeiten dort unter Artenschutzaspekten. Deshalb werden sie von der Biologischen Station Haus Bürgel begleitet.

Den Gedanken, dass die Untere Landschaftsbehörde durch den folgenschweren Unfall, bei dem vor wenigen Wochen zwei Männer durch einen umgestürzten Baum verletzt wurden, aufgeschreckt worden sein könnte und nun plötzlich einen Kahlschlag plant, weist Adolphy zurück. Im Gegenteil, für diesen Bereich habe es bereits im vergangenen Jahr konkrete Schritte gegeben: "Wir haben die Maßnahmen seit längerem geplant. Die erste Begehung mit dem zuständigen Förster und den Vertretern der Regiobahn hat schon im November stattgefunden." Der Leiter der Unteren Landschaftsbehörde hat dabei vor allem den Hangbereich gegenüber der Hundskurve im Auge: "Dort gibt es auch eine Gefährdung der Regiobahn. Die Gleise verlaufen in unmittelbarer Nähe zum Hang."

Aber auch im Straßenverlauf soll das Gebiet durchforstet werden. "Es ist unmöglich, jeden Baum einzeln zu untersuchen. Auf dem aufgeschütteten Untergrund am Hang kann es immer sein, dass einer umfällt", rechtfertigt Adolphy die Maßnahme. Auf jeden Fall wolle man nun kein Risiko mehr eingehen und die vermeintlichen Gefahrenbäume entfernen. Neben der Gewährleistung der Sicherheit im Neandertal sollen durch die Fällungen im Bereich der Regiobahn auch wieder sonnige Plätze entstehen, um so neue Lebensräume für die seltene Zauneidechse zu schaffen.

Zweimal im Jahr gibt es im Neandertal Begehungen der Flächen, für die der Kreises Mettmann die Verkehrssicherungspflicht hat. "Wir machen das im belaubten und im unbelaubten Zustand." Dabei werde nicht jeder Baum kartiert, aber auf jeden Fall diejenigen in den Randbereichen zur Straße oder zu Wanderwegen. Grundsätzlich betrete man als Fußgänger ein Waldgebiet wie das Neandertal jedoch auf eigene Gefahr, so Adolphy. Bei Fällmaßnahmen werden ökologische Prioritäten berücksichtigt.

(RP)
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