Hilden Neue Ausstellung stellt Fabry vor

Hilden · Der 1560 in Hilden geborene Wundarzt Wilhelm Fabry ist Namensgeber und steht auch für das Programm des Wilhelm-Fabry-Museums. Dort ist fast alles auf die Themen Arzt und Patient, Diagnose und Therapie, Krankheit und Heilung ausgerichtet.

 Fabricius auf einem Ölbild von Albert Engstfeld (1935). Entstanden ist es nach einem Kupferstich von Johann Theodor de Bry (1612).

Fabricius auf einem Ölbild von Albert Engstfeld (1935). Entstanden ist es nach einem Kupferstich von Johann Theodor de Bry (1612).

Foto: Stadtarchiv

Das Wilhelm-Fabry-Museum präsentiert den berühmtesten Hildener in einer Ausstellung mit seinen verschiedenen Facetten. Neben seiner Person werden wichtige Stationen seines Lebens, seine Lehrer, seine Freunde und seine Korrespondenzpartner vorgestellt. Damit wird dem Besucher nicht nur die spannende und ereignisreiche Zeit Fabrys vor Augen geführt, sondern Fabry auch in seiner Umwelt verortet. Die Ausstellung thematisiert die Anatomie als einen bedeutsamen Aspekt, denn für Fabry waren die anatomischen Kenntnisse die Voraussetzung und der Schlüssel seines Wirkens als Wundarzt.

Einen weiteren Schwerpunkt der Ausstellung bilden verschiedene Krankheitsfälle und -verläufe, deren Behandlung Fabry in seinen "Observationes" oder seinen Briefen beschrieben hat. Mit der Darstellung konkreter Personen, die als Fabrys Patienten eine Erkrankung erlebt haben oder von ihm operiert wurden, spricht die Ausstellung den Besucher direkt an. Im Mittelpunkt steht weniger das einzelne Respekt einflößende medizinhistorische Instrument, sondern vielmehr der leidende Mensch (homo patiens), und das vertrauensvolle Arzt-Patienten-Verhältnis, das in der heutigen Apparatemedizin verloren zu gehen droht. Indem Amputationssägen und andere Instrumente in eine Zeit eingeordnet und in den entsprechenden Kontext gestellt werden, verlieren sie von ihrem Schrecken und werden für den Ausstellungsbesucher als das begreifbar, was sie in der damaligen Zeit waren: die aktuell beste, modernste und nicht selten Leben rettende Behandlungsmöglichkeit.

Die Ausstellung wird vom 23. Juni bis zum 3. Oktober im Wilhelm-Fabry-Museum in Hilden, Benrather Straße 32a, gezeigt. Eintritt 3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro.

(-dts)
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