Hilden Neue Mauer am Ellen-Wiederhold-Platz soll Hundeklo verhindern

Hilden · Für rund 1000 Euro hat die Stadt eine Barriere aus Gabionen gebaut. Wer im Bücherschrank stöbern will, kann dies nun ohne Gefahr von Tretminen tun.

 Stefan Schukat gehört zu den Nutzern des Bücherschranks. Mops-Hündin Minah darf immer mit. An den Baum kann sie aber nicht mehr ran.

Stefan Schukat gehört zu den Nutzern des Bücherschranks. Mops-Hündin Minah darf immer mit. An den Baum kann sie aber nicht mehr ran.

Foto: Olaf Staschik

Die Baumscheibe am beliebten Bücherschrank auf dem Ellen-Wiederhold-Platz ist seit einiger Zeit mit "Gabionen", mit Steinen gefüllten Metallkäfigen, eingefriedet worden. Das stehe in Widerspruch zur offenen Gestaltung des Platzes, der für fast zwei Millionen Euro zu "Hildens neuer Mitte" ausgebaut worden sei, meint Ludger Reffgen, Fraktionsvorsitzender der Bürgeraktion Hilden. Er fragt nach dem Hintergrund des Eingriffs, der für ihn "sehr dilettantisch" wirkt, wie Reffgen sagt.

Manchmal müssten sich die Ideen von Freianlagenplanern der "rauen Nutzungswirklichkeit" geschlagen geben, antworten Tiefbauamtsleiter Harald Mittmann und Ordnungsamtsleiter Michael Siebert. Der Planer habe für den Baum am Bücherschrank eine Baumscheibe mit grauem Kalksteinschotter vorgesehen - eine "unglückliche Lösung", wie sich in den vergangenen Jahren herausgestellt habe. Der Schotter werde nämlich regelmäßig durch Hunde, Passanten oder Fahrzeuge auf den angrenzenden Pflasterflächen verteilt und zwar so, dass der unter dem Schotter liegenden Bodenflies frei liege. Vierbeiner nutzen den Baum zudem gern als Hund-Klo.

Begehbare Baumroste aus Gusseisen nachträglich einzubauen (wie bei den acht Linden auf dem Ellen-Wiederhold-Platz) sei schlicht zu aufwendig und zu teuer. Die beiden Amtsleiter sprechen von einem "mittleren fünfstelligen Betrag". Das sei angesichts des Millionen-Lochs im städtischen Haushalt "nicht angemessen". Deshalb habe man aus den Gabionen schnell und ohne großen Aufwand eine niedrige Mauer um den Baum gebaut. Kosten: nur rund 1000 Euro. Die angesprochenen Probleme seien damit gelöst. Nutzer des Bücherschranks fänden die Mauer gut, weil sie dort jetzt sauber und erhöht beim Stöbern ihre Taschen abstellen könnten. Weitere Veränderungen auf dem Ellen-Wiederhold-Platz seien aktuell nicht geplant.

Reffgen stößt sich auch daran, dass das "Café Extrablatt" eine öffentliche Bank auf dem Platz von zwei Seiten zustellt. Mit dem Betreiber sei abgesprochen, dass mindestens zwei Seiten der Riesenbank für Passanten frei bleiben, so Siebert und Mittmann. Bislang fänden alle, die sich auf den öffentlichen Bänken dort ausruhen wollten, einen Platz. Sollte es zu Nutzungskonflikten kommen, könne die Sondernutzungserlaubnis jederzeit widerrufen werden.

Aus Sicht der Verwaltung gibt es keinen "Konflikt zwischen öffentlichen Interesse und gastronomischer Nutzung", wie von Reffgen in seiner Anfrage behauptet.

(RP)
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