Hilden Neue Pfarrei heißt St. Jacobus

Düsseldorf · Die drei Pfarrgemeinderäte und Kirchenvorstände beschlossen den Namen. Die Seelsorge soll künftig mehr auf die langfristige Begleitung von Familien ausgerichtet werden.

"St. Jacobus, Hilden" wird die neue Pfarrei heißen, zu der die drei bisherigen katholischen Pfarrgemeinden zum 1. Januar 2010 fusionieren werden. Pfarrkirche wird St. Jacobus sein, die beiden bisherigen Pfarrkirchen St. Marien und St. Konrad erhalten die Bezeichnung "weitere Kirchen in der Pfarrei". Diesen Beschluss der Pfarrgemeinderäte und Kirchenvorstände teilte Monsignore Ulrich Hennes gestern mit. Im Mai muss noch der Priesterrat zustimmen.

Von acht auf zwei Gremien

Zum Hintergrund: Nachdem die Pfarrgemeinderäte von St. Jacobus, St. Marien und St. Konrad nicht einheitlich für eine neue Struktur votiert hatten, hatte Erzbischof Joachim Kardinal Meisner die Entscheidung für eine Fusion gefällt. Wegen des bis 2020 zu erwartenden deutlichen Rückgangs der Priesterzahlen im Erzbistums Köln (1000) sollen künftig nur noch 180 Führungskräfte mit der Leitung eines Seelsorgebereiches betraut werden. Die anderen Priester und Laien sollen dafür mehr Raum für die Seelsorge und soziale Aufgaben erhalten. "Ich bediene derzeit acht Gremien mit unzähligen Sitzungen, ab 2010 gibt es nur noch einen Pfarrgemeinderat und einen Kirchenvorstand", beschreibt Pfarrer Hennes die verschlankte Verwaltung. Ob die bisherigen Pfarreien darin paritätisch oder proportional vertreten sein werden, wird noch beraten. Auch müsse man überlegen, wo künftig die pastoralen Schwerpunkte liegen sollen. "Wir sind viele Themen, wie den Umgang mit Hilfesuchenden, noch gar nicht systematisch angegangen." Und wenn er bedenke, dass man von den 181 Erstkommunionkindern kaum eines nach dem Weißen Sonntag wiedersehe, müsse man sich fragen, ob der große Personaleinsatz überhaupt lohnt. Sinnvoller wäre es, die Energie mehr in die langfristige Begleitung der Familien zu stecken, vom Erstkontakt bei der Taufe an. "Wir müssen Ideenraum für die vielen Menschen werden, die eine Orientierung suchen."

Die neue Pfarrgemeinde sei, anders als der Name suggeriere, weder mit der bisherigen Pfarrei St. Jacobus identisch, noch mit der historischen Pfarrei St. Jacobus, aus der die anderen Pfarreien hervorgegangen sind, erklärte Hennes. Die bisherigen Pfarreien mit ihrer Geschichte und ihren Traditionen lebten als Ortsgemeinden in der neuen Pfarrgemeinde fort. "Die Menschen sollen sich weiterhin mit ihren Kirchtürmen identifizieren können."

(RP)
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