Kreis Mettmann Nitrat-Belastung im Kreis gering

Kreis Mettmann · Antwort der Landesregierung auf Große Anfrage von SPD und Grünen

 Gülle wird vielfach zur Düngung von Äckern verspritzt und anschließend in den Boden eingearbeitet.

Gülle wird vielfach zur Düngung von Äckern verspritzt und anschließend in den Boden eingearbeitet.

Foto: Busch, Franz-Heinrich sen. (bsen)

Welchen Einfluss hat die Landwirtschaft auf Wasser, Boden, Luft und biologische Vielfalt in Nordrhein-Westfalen? haben SPD und Grüne die Landesregierung gefragt. Eine Antwort: Auch im Grundwasser im Kreis Mettmann werden seit 1992 (bis 2011) Nitrat in einer Konzentration zwischen 40 und 50 Milligramm (Tausendstel) pro Liter gemessen - innerhalb eines Wasserschutzgebiets. Damit werde die Qualitätsnorm aber nicht überschritten, betont das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz. Hohe Nitratkonzentrationen im Wasser schaden der Gesundheit. "Der Kreis Mettmann ist noch relativ gering belastet", erläutert Landtagsabgeordneter Manfred Krick. Eine Zahl macht die Dimension des Problems deutlich: Fast 40 Prozent des Grundwassers in NRW sind bereits wegen hoher Nitratbelastung in einem schlechten chemischen Zustand. Hauptverursacher: Die landwirtschaftliche Düngung. Heute wird der Landtag über die Antwort der Landesregierung diskutieren - und über mögliche Konsequenzen. Für Krick ist klar: "Die Überdüngung schadet der Artenvielfalt. Das ist eines der erschreckendsten Ergebnisse. Wir müssen etwas tun."

Auch wenn man es nicht auf den ersten Blick sieht: Mettman ist der Kreis mit der höchsten Bevölkerungsdichte in Deutschland. 477 000 Menschen leben auf 407 Quadratkilometern. 154 Quadratkilometer im Kreis werden landwirtschaftlich genutzt. Das ist deutlich weniger als im Landesdurchschnitt (50 Prozent). Im Kreis Mettmann spielt die Landwirtschaft keine große Rolle. 70 Prozent der Kreisfläche sind Naturfläche, allein 44 Prozent als Natur- oder Landschaftsgebiet besonders geschützt. 2010 (aktuellere Zahlen gibt es nicht) wurden im Kreis knapp 3000 Schweine, rund 1600 Milchkühe, gut 107 000 Masthühner und 28 000 Hennen gezählt. Zum Vergleich: Im Kreis Steinfurt wurden 2010 knapp 970 000 Schweine, 487 000 Masthühner sowie 322 000 Hennen gehalten.

(RP)
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