Auf Ein Wort Michael Ruhland Pausen gehören zum Leben

Hilden · In der Sommerzeit suchen viele Menschen Erholung. Sie brechen auf - und manche auch aus - aus dem Alltag. Sie suchen Neues, Unbekanntes, wollen Anderes erleben als im gewöhnlichen Leben.

Wie Pausen zur Musik gehören, so gehören auch Ferien, Pausenzeiten zum Leben. Manche jedoch können gar nicht abschalten, eilen von Ereignis zu Ereignis, von einem besonderen Anziehungspunkt zum nächsten und merken kaum, dass sie aus der Haltung des Alltags nicht herauskommen. Sie werden getrieben von dem Verlangen nach dem Besonderen, nach dem "Kick".

Manchmal wäre es gut, wenn wir nicht von einem zum nächsten Höhepunkt eilen würden, sondern uns von den Dingen, der Umgebung, einem Gebäude, einer Musik, einen Menschen oder auch Gott einfach finden lassen würden. Ferien sind eine Zeit des Abstandes, in gewisser Weise der Passivität. Ich muss nichts erbringen, ich muss nichts leisten, ich muss nicht dieses oder jenes gesehen haben. Wenn ich einfach aufmerksam bin, dann gelange ich in eine Haltung, die der des Gebetes entspricht.

Ferien dienen dazu, sich wieder neu finden u lassen, neuen Zugang zu anderen Menschen und zu Gott zu entdecken und vielleicht auch mich finden zu lassen. Dazu bedarf es der Pause, der Geduld, des Warten Könnens. Das ist kein leichtes, aber ein lohnendes Unterfangen in unserer schnelllebigen Zeit. Gönnen wir uns immer wieder solche Pausen, lassen wir uns entdecken und finden wir so neue Kraft für den Alltag, der viel zu schnell zurückkommt.

DER AUTOR IST DIAKON AN ST. JACOBUS HILDEN UND ST. CHRYSANTHUS UND DARIA HAAN

(RP)
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