Hilden Personalkarussell im Rathaus dreht sich

Hilden · Bei jeder frei werdenden Stelle wird geprüft, ob sie wieder besetzt wird, so Dezernent Norbert Danscheidt.

 Blick auf den Haupteingang des Hildener Rathauses. Wichtige Stellen sind dort vakant, wurden oder werden neu besetzt. Insgesamt gibt es bei der Stadt Hilden 640 Arbeitsplätze.

Blick auf den Haupteingang des Hildener Rathauses. Wichtige Stellen sind dort vakant, wurden oder werden neu besetzt. Insgesamt gibt es bei der Stadt Hilden 640 Arbeitsplätze.

Foto: Olaf Staschik (Archiv)

Das größte Amt der Stadtverwaltung, das Amt für Schule, Jugend und Sport, hat zurzeit nur einen kommissarischen Leiter. Hintergrund: Amtsleiterin Noosha Aubel ist in Elternzeit, ihre Stellvertreterin Birgit Schimang erkrankt. Offenbar so schwer, dass ungewiss ist, ob sie überhaupt wieder ihre Aufgaben übernehmen kann. Ulrich Brakemeier, Sachgebietsleiter des Familienbüros Stellwerk, wurde kurzerhand zum kommissarischen Amtsleiter für fast 250 Mitarbeiter ernannt. Eine vorübergehende Notmaßnahme, erläutert Personaldezernent Norbert Danscheidt, weil Amtsleiterin und Stellvertreterin beide gleichzeitig nicht zur Verfügung stehen. Frau Aubel, die das Mega-Amt im Dezember 2008 übernahm, kehre jedoch zum Jahresende an ihren Schreibtisch zurück. Bei ihrer Stellvertreterin sei das noch offen.

Auch bei anderen wichtigen Stellen in der Stadtverwaltung stehen Personalwechsel an - oder sind bereits vollzogen. Hans-Joachim Frohn, Sachgebietsleiter Straßenbau, ist Ende 2013 ausgeschieden. Seinen Job hat im Januar Alexander Smeets übernommen. Der 43-jährige Bau-Ingenieur bringt zwölf Jahr Berufserfahrung im Tiefbauamt mit und war zuletzt Teamleiter bei der Stadtverwaltung Meerbusch.

Ende Februar ist Karl Hentschel (59) nach 24 Jahren als Leiter der städtischen Musikschule verabschiedet worden - zu Recht mit großem Bahnhof, hat er doch viel für die Musikschule erreicht. Er wechselt bis 1. Januar 2015 in die Freistellungsphase der Altersteilzeit. Seine Nachfolgerin steht schon fest: Eva Dämmer, Leiterin der Musikschule Haan. Sie übernimmt ihre neue Aufgabe jedoch erst zum 1. Juli, weil Hentschel noch Urlaub hatte - und viele Überstunden angesammelt haben soll. Darüber mokiert sich so mancher Eingeweihter - allerdings nur hinter vorgehaltener Hand. Ein Musikschulleiter, der bei der Arbeitszeit ständig auf die Uhr schaut - das passt für viele nicht zusammen. "Überstunden" gehörten entweder zum Job oder seien - wie bei anderen Führungskräften - durch die höheren Bezüge abgegolten, ist zu hören. Konsequenz: Stellvertreter Thomas Volkenstein trägt jetzt auf beiden Schultern, und das nicht zu knapp. Er leitet die Musikschule Hilden bis Anfang Juli kommissarisch. Eine anspruchsvolle Aufgabe, denn die städtische Musikschule ist ein richtiges Unternehmen mit 3600 Schülern und einem Etat von 2,5 Millionen Euro. Die Kommune bezuschusst ihre Musikschule in diesem Jahr mit rund 1,26 Millionen Euro.

Förster Friedhelm Schüller hat sich Ende März mit 62 Jahren zur Ruhe gesetzt. 27 Jahre hat er sich um den Hildener Stadtwald gekümmert. "Seine Stelle ist neu ausgeschrieben worden", erläutert der Personaldezernent: "Vorstellungsgespräche sind bereits terminiert worden." Damit die Förster-Stelle wieder besetzt werden kann, sei bereits 2013 eine andere Stelle im Forstbereich eingespart worden - so wie es das von Rat und Verwaltung in Auftrag gegebene Spargutachten vorgeschlagen habe. Auch der Sachgebietsleiter der Organisationsabteilung, Helmut Taufer, ist dieser Tage in Altersteilzeit gewechselt. Ob seine Stelle wieder besetzt wird, sei noch offen, sagte Danscheidt: "Wir wissen noch nicht, wie wir damit umgehen."

Bei jeder frei werdenden Stelle werde grundsätzlich geprüft, ob sie wieder besetzt werden soll, erläutert er das Verfahren. Ob Stellen besetzt werden oder wie lange sie unbesetzt bleiben, entscheide der Verwaltungsvorstand. Er besteht aus Bürgermeister Horst Thiele, der zugleich auch Chef der Stadtverwaltung ist, und den drei Dezernenten Norbert Danscheidt, Rita Hoff und Reinhard Gatzke. Letztlich habe der Stadtrat das Entscheidungsrecht, wie viele Stellen der Stadtverwaltung zur Verfügung stehen, betonte Danscheidt.

"Glücklicherweise haben wir in Hilden keine Wiederbesetzungssperre", sagt Claudia Rehag, Vorsitzende des Personalrats. Er hat bei der Besetzung von Stellen ein Mitspracherecht und vertritt die Interessen der kommunalen Mitarbeiter. Die Wiederbesetzung von Stellen funktioniere in der Hildener Verwaltung "grundsätzlich gut", betont Rehag. Wenn es Vakanzen gebe, liege das häufig an den Kündigungsfristen der neu eingestellten Mitarbeiter.

(RP)
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