Hilden Planung für Bruchhauser Kamp ruht

Hilden · Auf Antrag der CDU wird der Bau von fünf Sozialwohnungen nicht weiter verfolgt, beschloss der Fachausschuss.

 Anwohner protestierten gegen die Aufgabe des Spielplatzes am Bruchhauser Kamp. Die Stadt wollte für Ersatz sorgen.

Anwohner protestierten gegen die Aufgabe des Spielplatzes am Bruchhauser Kamp. Die Stadt wollte für Ersatz sorgen.

Foto: ola

Die städtische Wohnungsbaugesellschaft WGH will auf einem bislang als Spielplatz genutzten Gelände Am Bruchhauser Kamp 4a ein Haus mit fünf öffentlich geförderten Wohnungen bauen. Dagegen haben Anwohner mehr als 400 Unterschriften gesammelt. Auch im Stadtrat war das Vorhaben umstritten. Allianz, FDP, AfD und Bürgeraktion behaupten, das Planverfahren sei nicht offen. Die Mehrheit von SPD, CDU und Grünen habe sich längst entschieden.

Im Stadtentwicklungsausschuss überraschte die CDU jetzt mit dem Antrag, keinen Satzungsbeschluss zu fassen und den Bebauungsplan ruhend zu stellen - und fand dafür auch eine Mehrheit. Man darf davon ausgehen, dass der Stadtrat am 14. Dezember die Entscheidung bestätigt. Die CDU habe immer betont, dass das Planverfahren ergebnisoffen sei, erläuterte Claudia Schlottmann die Entscheidung: "Mit der Offenlage haben wir die Meinung der Anlieger abgefragt und uns mit dem Thema intensiv beschäftigt.

Die Fraktion hat lange diskutiert. Wir wollen zunächst abwarten, wie sich die Situation im öffentlichen Wohnungsbau in Hilden entwickelt." Stimmt der Rat zu, wird der Bebauungsplan ruhend gestellt - und kann bei Bedarf auch wieder aktiviert werden. "Wir haben damit nicht gesagt, dass am Bruchhauser Kamp auf keinen Fall gebaut wird", betont Schlottmann: "Wir haben nur gesagt. Im Moment ist das Thema vom Tisch." Die SPD wollte einen Satzungsbeschluss fassen.

"In Hilden werden dringend Sozialwohnungen gebraucht", betonte Jürgen Scholz. Von den 202 preisgünstigen Wohnungen der städtischen Wohnungsbaugesellschaft WGH stünden nur 0,1 Prozent leer: "Das zeigt, wie dringend Sozialwohnungen in Hilden gebraucht werden. Wir dürfen keine Zeit verlieren." Die Stadt will auf dem Gelände der ehemaligen Albert-Schweitzer-Schule teilweise bezahlbare Wohnungen errichten lassen. "Das Gelände steht frühestens 2018 zur Verfügung", argumentiert Scholz: "Die ersten Wohnungen sind dann erst 2010/21 fertig.

So lange können wir nicht warten." "Wir hätten das so nicht erwartet", kommentierte Rudolf Joseph für die FDP den Antrag der CDU: "Wir haben ja noch einige Sozialwohnungen in der Pipeline." Er meint damit 58 in Bau befindliche, öffentlich geförderten Wohnungen an der Richrather Straße 13-15 und sieben auf dem Grundstück Am Feuerwehrhaus 2. "Ich finde es toll, dass die CDU ihre Position überdacht hat", freut sich Dirk Hensmann, Vertreter der Interessengemeinschaft Bruchhauser Kamp.

Alle Fraktionen und auch die Bürgermeisterin seien stets zum Dialog mit den Bürgern bereit gewesen.

(RP)
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