Hilden Politik berät über Überweg am Jaberg

Hilden · Polizei und Straßen NRW sehen dafür keine Begründung. Zusätzliche Schilder reichen, meint die Verwaltung.

 Zwischen Januar 2015 und Mai 2016 gab es nur vier Unfälle auf der Elberfelder Straße im Bereich Jaberg, hat die Polizei festgestellt. Sie hatten nichts mit Querenden der Fahrbahn zu tun.

Zwischen Januar 2015 und Mai 2016 gab es nur vier Unfälle auf der Elberfelder Straße im Bereich Jaberg, hat die Polizei festgestellt. Sie hatten nichts mit Querenden der Fahrbahn zu tun.

Foto: Olaf Staschik

Vor über drei Jahre sorgte sich die Bürgeraktion Hilden um die Sicherheit von Fußgängern, wenn sie in Höhe des Hundeplatzes am Jaberg die Elberfelder Straße (B 228) überqueren. Fraktionsvorsitzender Ludger Reffgen verwies auf die Hülsenstraße/Am Schönenkamp. An der Stadtgrenze zu Düsseldorf wird die L85 im Hasseler Forst/Staatsforst Benrath von vielen Erholungssuchenden überquert.

Auch die Hildener Verwaltung habe dort lange einen Fußgängerüberweg gefordert. Gleiches fordert die BA für die Elberfelder Straße im Bereich Jaberg - auch weil die Höchstgeschwindigkeit mit 70 km/h dort noch deutlich höher sei. Das Hildener Tiefbauamt wurde von den Politikern im Fachausschuss beauftragt, darüber mit dem zuständigen Landesbetrieb Straßen NRW zu verhandeln.

Das ist geschehen. Zusätzlich hat Gutachter Jean-Marc Stuhm vom Büro StadtVerkehr gezählt, wie viele Fußgänger, Radfahrer und Reiter dort eigentlich die Elberfelder Straße überqueren. Auch die Polizei wurde um eine Stellungnahme gebeten. Jetzt liegen alle Ergebnisse auf dem Tisch und werden am 5. Oktober im Stadtentwicklungsausschuss erstmals beraten. Bürgermeisterin Birgit Alkenings schlägt vor, keinen Fußgängerüberweg zu bauen, sondern nur zusätzliche Warnschilder aufzustellen.

Der Verkehrsgutachter hat in zwei Runden im August/September vergangenen Jahres (an einem Donnerstag und an einem Samstag) zwischen 6 und 20 Uhr bei sonnigem Wetter 74 Fußgänger vom Parkplatz Richtung Waldweg und 60 in umgekehrter Richtung gezählt. Hinzu kamen 77 Radfahrer in beide Richtungen sowie sieben Reiter. Die Stelle passieren rund 850 Fahrzeuge pro Stunde. Die Kreispolizei hat sich die Unfälle in dem Bereich zwischen Januar 2015 und Mai 2016 angeschaut. Ihr Fazit: Es gab in diesem Zeitraum nur vier Unfälle dort und diese hatten nichts mit Fußgängern zu tun, die die Fahrbahn überqueren. Deshalb lasse sich die Notwendigkeit eines Überwegs "derzeit" so nicht begründen, schreibt die Direktion Verkehr bei der Kreispolizeibehörde.

Aus Sicht des Landesbetriebs Straßen NRW ist kein Überweg nötig, erläutert Kristina Zinn von der Regionalniederlassung Niederrhein. Die Anzahl der Nutzer sei gering: "Auch liegen an dieser Stelle keine Unfallhäufigkeiten vor." Sollte die Stadt Hilden unbedingt einen Überweg an dieser Stelle wünschen, würde der Landesbetrieb Straßen NRW sich nicht widersetzen, sich aber auch nicht an den Kosten beteiligen. Für Planung und Ausführung müsse allein die Stadt Hilden aufkommen.

Ein Überweg mit oder ohne Ampel würde jeweils rund 100.000 Euro kosten. Bürgermeisterin Birgit Alkenings erinnert an die geltende Haushaltssperre: "Es handelt sich um eine freiwillige zusätzliche Maßnahme. Der Landesbetrieb Straßenbau NRW übernimmt keinerlei Kosten." Deshalb schlägt sie dem Fachausschuss vor, nur auf beiden Seiten der Elberfelder Straße zwei zusätzliche Schilder "Radfahrer kreuzen" aufzustellen. Diese Lösung stelle unter Berücksichtigung aller Aspekte "das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis dar".

(RP)
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