Postskriptum Die Woche In Unserer Stadt Politische Entscheidung ist gefragt

Hilden · Handballförderung gegen Haftmittelverbot. Ein "Wasch mich, aber mach' mich nicht nass" gibt es nicht. Wer Ja zur Haftmittelnutzung sagt, muss notfalls mit Flecken leben.

Einmal mehr drehte sich eine politische Diskussion um die "Perspektiven für den leistungsbezogenen Handballsport in Haan". Zusammengefasst geht es dabei um eine Regelung, unter welchen Vorgaben hochklassig spielende Handballer Haftmittel nutzen und einsetzen dürfen. Deren Vorteil: Die wasserlösliche Substanz sorgt dafür, dass der Ball sicherer gehalten und mit mehr Druck und mehr Effet geworfen werden kann. Nachteil: Das Mittelchen hinterlässt Flecken und klebt - falls nicht weggeputzt - auch an Kleidung von Nichthandballern. Was in der Vergangenheit immer wieder für Ärger und nach der Sanierung der Sporthalle Adlerstraße zum Haftmittelverbot führte.

Bei Punktspielen der 1. Unitas-Herren-Mannschaft dürfen Haftmittel eingesetzt werden. Die Sportler wischen nach der Partie die Halle durch. Jetzt spielt auch die Jugend des Haaner Turnvereins hochklassig und die Damen der Haaner Adler sogar in der Bundesliga. Da die Saison-Vorbereitung unmittelbar bevor steht, drängt es mit einer Neuregelung. Der Sportausschuss brachte neulich eine Regelung ins Spiel, dass Haftmittel an Wochenenden genutzt werden dürfen, sich die Vereine die Reinigungskosten teilen (auch wenn sich Flecken erst später zeigen). Schulische Veranstaltungen sollen aber Vorrang haben.

Bernd Stracke (SPD) erklärte, seine Fraktion unterstütze den Leistungshandball, halte aber Haftmittel für nicht zwingend erforderlich. Vielmehr erwarte er Vorschläge, wie Handball professionalisierter in der Gartenstadt ermöglicht werden könne - im Zweifel mit einem zur Handballhalle umgebauten Alt-Baumarkt an der Böttingerstraße. Michael Ruppert (FDP) empfand die Diskussionen über leistungsbezogenen Handball als "Grußbotschaften". Uli Schwierzke (AFD) erkannte es als einen Nachteil, "wenn Haaner Handballer nicht mit Haftmittel spielen dürfen". Baudezernent Engin Alparslan brachte es auf den Punkt: "Es ist eine politische Entscheidung, Haftmittel zu erlauben." Dann gebe es auf Dauer halt Flecken. Vorwürfe, die Verwaltung sei mit der Überwachung überfordert, wolle er aber nicht mehr hören.

(RP)
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