Hilden Polizei will Einbrecher stärker bekämpfen

Hilden · Landtagsabgeordneter Manfred Krick hatte zur Diskussion um die öffentliche Sicherheit eingeladen.

 In der Mettmanner Kulturvilla diskutierte Manfred Krick (Mitte) mit Andreas Kossiski und Manfred Frorath.

In der Mettmanner Kulturvilla diskutierte Manfred Krick (Mitte) mit Andreas Kossiski und Manfred Frorath.

Foto: DJ

Manfred Krick, Mitglied des Landtags und SPD-Abgeordneter, bemühte sich in der Diskussion um die öffentliche Sicherheit im Land und im Kreis Mettmann, die positiven Aspekte in den Vordergrund zu stellen. Konkret: Es gibt Rückgänge bei den Straftaten gegen das Leben (Mord, Totschlag), gegen die sexuelle Selbstbestimmung, bei Raub und Rauschgiftdelikten. Aber: "Dennoch hat die Polizei in Nordrhein-Westfalen und im Kreis Mettmann mit einer großen Anzahl an Einbrüchen und Einbruchsversuchen umzugehen, und das subjektive Sicherheitsgefühl ist nicht immer deckungsgleich mit der Kriminalitätsstatistik", sagte Krick.

Doch offenbar gibt es keine Diskrepanz zwischen Statistik und Sicherheitsgefühl. Denn: In Erkrath haben die Einbrüche um 18 %, in Haan um 24,7 %, in Hilden um 3,4 und in Mettmann um 8,7 % im Vergleich zu 2015 zugenommen. Was kann man dagegen tun? Die eigenen vier Wände besser schützen und mehr Polizei auf die Straße, forderte ein Zuhörer. Gerade in den auseinandergelegenden Stadtteilen der zehn Städte im Kreis sei die Polizei zu weit weg vom tatsächlichen Geschehen. Es gebe zwar Bezirksbeamte (ein Polizist für 10.000 Einwohner), doch es müssten mehr sein. Wieviel Polizei brauchen wir denn, damit das Sicherheitsgefühl verbessert wird?, fragte Andreas Kossiski, selbst Polizeioberrat und SPD-Landtagsabgeordneter in NRW. "Ich möchte nicht an jeder Ecke einen Polizisten sehen", meinte der gebürtige Schleswig-Holsteiner. Aber: "Wir müssen und wir haben gegen die drohende demografische Lücke gegengesteuert und zusätzliches Personal bei der Polizei eingestellt." In Zahlen: In 2016 haben 1920 Anwärter ihre dreijährige Ausbildung begonnen, ab 2017 werden 2000 Polizeianwärter eingestellt und bis 2013 soll die Polizeistärke in NRW auf 41.000 Polizisten erhöht werden (2015: 39.627).

Ein Problem: Die Bereitschaftspolizei wird vom Innenminister in sogenannte Brennpunkt-Orte (Ruhrgebiet, Köln, Aachen) eingesetzt und fehlt dann in der Fläche. Hinzu kommt, dass die Bereitschaftspolizei 30 Prozent ihrer Einsätze in Fußballstadien leistet und außerdem beispielsweise in Sachsen bei Pegida-Demos als Verstärkung eingesetzt wird.

Zusätzlich werden neue Schwerpunkt-Einsatzkommandos und -abteilungen gebildet. Der Staatsschutz und Mobile Einsatzkommandos werden personell verstärkt. Die Terrorismusabwehr spielt eine größere Rolle als in den Jahren zuvor. Das hat Folgen für den Kreis Mettmann: "In den letzten Jahren hat der Kreis 57 Planstellen verloren", sagte Manfred Frorath, Abteilungsleiter der Kreispolizeibehörde. Dennoch werde die Polizei im Kreis ihre Präsenz verstärken und Schwerpunkte bei der Bekämpfung der Einbruchskriminalität setzen.

(RP)
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