Hilden/Haan Polizei zieht bekiffte Fahrer aus Verkehr

Hilden/Haan · Allein an zwei Tagen - Montag und Dienstag - fielen den Beamten fünf Autofahrer auf, die unter Drogeneinfluss standen.

 Die Polizei hatte ihre verstärkten Kontrollen zum Jahreswechsel vorher angekündigt. Diese Warnung hatten offenbar nicht alle Autofahrer verstanden.

Die Polizei hatte ihre verstärkten Kontrollen zum Jahreswechsel vorher angekündigt. Diese Warnung hatten offenbar nicht alle Autofahrer verstanden.

Foto: Tack

Immer mehr Beamte der Mettmanner Kreispolizei sind besonders geschult, um bei Autofahrern die typischen Symptome von Drogenmissbrauch erkennen, dokumentieren und beweiskräftig verfolgen zu können. Diesem Umstand ist es womöglich zu verdanken, dass während der Advents- und Weihnachtszeit mehrere Fahrzeugführer unter Drogeneinfluss aus dem Verkehr gezogen wurden.

So hielt die Polizei am Montag gegen 13.45 Uhr am Lindenplatz in Hilden den 31-jährigen Fahrer eines blauen Ford Focus aus Dortmund an. Er zeigte bei der Kontrolle gleich mehrere verräterische Körperreaktionen, die typisch für einen Drogenmissbrauch sind. Als ein Drogentest dann Spuren von THC anzeigte - das ist ein Bestandteil von Cannabis - räumte der Mann ein, nur Stunden zuvor einen Joint geraucht zu haben. Es folgten die ärztliche Entnahme einer Blutprobe und die entsprechende Anzeige.

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Foto: dpa, David Ebener

Am gleichen Tag stoppte die Hildener Polizei bei einer Verkehrskontrolle um 17.35 Uhr einen schwarzen Renault Twingo auf der Grabenstraße. Auch dessen 25-jähriger Fahrer aus Hilden zeigte einschlägige Auffälligkeiten. Es folgten die Vernehmung, die Entnahme einer Blutprobe, Führerscheinentzug und Anzeige.

In einer Kontrollstelle an der Walder Straße überprüften Einsatzkräfte am späten Montagabend gegen 22.35 Uhr den 21-jährigen Fahrer eines silbergrauen Opel Corsa. Die Beamten schöpften Verdacht, und ein Drogentest bei dem jungen Hildener ergab deutliche Hinweise auf die Einnahme von Kokain. Der 21-jährige Kraftsportler versuchte das Drogenergebnis mit dem regelmäßigen Konsum eines aus Holland stammenden Muskelaufbaupräparates zu begründen. Die Laboruntersuchung der daraufhin abgegebenen Blutprobe läuft noch.

Nur fünf Minuten später, gegen 22.40 Uhr, wurde an gleicher Kontrollstelle auch ein 27-jähriger Mazda-Fahrer aus Solingen gestoppt. Ein Drogentest zeigte erneut Spuren von THC an. Da es in seinem Auto zudem deutlich nach Marihuana roch, händigte der Beschuldigte auf gezielte Befragung gleich vier Tütchen mit geringen Mengen Cannabis aus. Sie wurden von der Hildener Polizei sichergestellt. Zusätzlich wurde gegen den 27-Jährigen eine Strafanzeige wegen Drogenbesitz nach dem Betäubungsmittelgesetz gestellt.

Am Dienstagmorgen stoppte die Haaner Polizei gegen 2.10 Uhr an der Friedrichstraße einen roten VW Golf. Dessen 22-jähriger Fahrer aus Haan räumte den vorabendlichen Konsum von Cannabis ein. Die Beamten fanden bei ihm Marihuana für den Eigenkonsum. Sie stellten es sicher und leiteten ein Strafverfahren ein.

Unabhängig von den jeweils eingeleiteten Strafverfahren wegen Drogenbesitzes müssen alle so ertappten Autofahrer demnächst verkehrsrechtlich mit einem Bußgeld von mindestens 500 Euro, drei Punkten in Flensburg und einem Fahrverbot von einem Monat rechnen, teilt die Kreispolizeibehörde mit. Sie kündigt an, "gerade vor dem Hintergrund solcher Kontrollerfahrungen" im Kreis Mettmann auch weiterhin verstärkte Kontrollen zur Bekämpfung von Drogenmissbrauch im Straßenverkehr durchführen - "und das nicht nur, wie zuletzt angekündigt, zum bevorstehenden Jahreswechsel".

Bei Verkehrskontrollen mit Verdacht auf Drogenmissbrauch achten Polizisten auf viele verräterische Anzeichen. Wie riecht es im Auto? Welche Gegenstände liegen herum? Sind die Pupillen des Fahrers geweitet? Wie ist seine Motorik und Reaktionszeit? Nicht nur Streifenpolizisten wurden für diese Anzeichen während Routinekontrollen sensibilisiert. Zusätzlich setzt die Behörde inzwischen schon seit längerer Zeit besonders intensiv geschulte Einsatzkräfte ein, die in einem uniformierten Zweier-Team kreisweit Drogendelikte im Straßenverkehr aufspüren und verfolgen.

(arue)
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