Hilden Polizeicode schreckt Diebe ab

Hilden · Bei der Aktion "Block It" registrierten Vertreter der Kreispolizei gestern in Hilden erneut Fahrräder von Bürgern - und gaben Tipps, wie man sie richtig sichert.

 R-Autor und Radler Alexander Riedel (links) im Gespräch mit Hauptkommissar Ralf Billen: Es geht um die richtige Sicherung des Rades.

R-Autor und Radler Alexander Riedel (links) im Gespräch mit Hauptkommissar Ralf Billen: Es geht um die richtige Sicherung des Rades.

Foto: Olaf Staschik

Der Fahrradstand am Warrington-Platz eignete sich als perfektes Schulungsobjekt für Kriminalhauptkommissar Ralf Billen: "Das Rad hier könnte man einfach wegtragen", sagte er mit Blick auf ein Zweirad, das zwar mit einer Kette abgeschlossen, aber nirgendwo befestigt war. "Wichtig ist: Das Schloss muss immer mit einem festen Gegenstand verbunden sein", betonte der Fachmann von der Kriminalprävention bei der Polizei im Kreis Mettmann. Das könne der stählerne Fahrradhalter, ein Laternenmast oder ein Baum sein.

Im Jahr 2016 verzeichnete die Polizei im Kreis Mettmann insgesamt 1399 Fahrraddiebstähle - waren 11,46 Prozent weniger als im Vorjahr. Allerdings verringerte sich auch die Aufklärungsquote: Sie lag im Jahr 2016 bei nur sechs Prozent im Vergleich zu 7,15 Prozent im Jahr 2015 (siehe Info).

Gemeinsam mit mehreren Kollegen war Billen gestern Mittag vor dem Itter-Karree zu Gast, um Bürger über den besseren Schutz ihrer Fahrräder vor Dieben aufzuklären und selbst einen Beitrag zu mehr Sicherheit zu leisten: Während der Aktion namens "Block It" registrierten sie einmal mehr die mitgebrachten Fahrräder aller interessierten radler und verpassten ihnen kleine rechteckige Aufkleber, die ein wenig an amtliche Kennzeichen erinnerten. Sie lassen sich nur schlecht vom Rahmen entfernen und ermöglichen stets die Zuordnung des Fahrrades zu einem Eigentümer.

Von der Aktion, die inzwischen im dritten Jahr läuft, soll die Botschaft ausgehen: "Diebstahl lohnt sich nicht". 4500 Fahrräder tragen inzwischen die polizeiliche Plakette. Rund 40 Fahrradhalter suchten gestern den Stand der Polizei am Warrington-Platz auf - unter ihnen auch Ben Unverzagt. "Mein altes Rad ist mir auf dem Schulhof gestohlen worden", berichtete der 18-Jährige. Auf einem Fragebogen trug er verschiedene Daten seines Fahrrades, von der Marke über das Material bis zur Reifengröße, Preisklasse und Händler ein - und erhielt dafür nicht nur den Aufkleber mit einer fünfstelligen Nummer, sondern auch einen Pass. "Ein gutes Schloss, betont er, "hatte ich aber auch vorher schon."

Zehn Prozent vom Neuwert des Rades solle auch die Sicherungsvorrichtung kosten, erklärte Ralf Billen als Faustregel. Wie groß die Qualitätsunterschiede bei den Schlössern sind, verdeutlichte er anhand des Fahrradstandes: "Manche sind so dünn, dass es leicht ist, sie mit dem Bolzenschneider aufzuknipsen", erklärte er. Robuster seien dagegen zum Beispiel Scherenschlösser aus gehärtetem Stahl: "Die bekommt man nicht ohne weiteres durch." Ihr Nachteil sei jedoch die mangelnde Flexibilität. "Das hier ist wirklich gut gemacht", lobte Billen im Vorbeigehen eine Konstruktion, für die sich offenbar ein Paar entschieden hatte: Die beiden Fahrräder waren nicht nur durch Bügelschlösser um beide Reifen miteinander verbunden. Ein drittes Schloss verknüpfte zudem die Rahmen mit der eisernen Fahrradhalterung.

Die Codierungs-Aktion findet regelmäßig statt, das nächste Mal am Mittwoch, 19. April, zwischen 12 und 14 Uhr an der Solinger Straße in Langenfeld, vor der Kirche.

(ried)
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