Hilden Prinzenpaar hat Herz am rechten Fleck

Hilden · Ulf I. und Sandra I. kamen bei der Proklamation in der Stadthalle bei den Jecken gut an.

Darauf haben die Hildener Jecken lange gewartet: Gegen 20.30 Uhr zog am Samstagabend das neue Prinzenpaar von Musikcorps und Prinzengarde begleitet in den Saal der Stadthalle ein. Die Gäste standen mit ihren närrischen Kappen und zum Teil kostümiert Spalier, um Prinz Hildanus Ulf I. und Prinzessin Hildania Sandra I. zu begrüßen. Die Smartphonekameras wurden hochgehalten, während das Prinzenpaar Strüßje in die Menge warf - wohl die erste Probe für den Rosenmontagszug. Beim ersten "Itter-Itter-Helau" des Prinzenpaares warfen die Karnevalisten freudig ihre Arme in die Luft.

Die Prinzenproklamation war das erste große Ereignis der jungen Karnevalssession 2017/2018. Auf Einladung des Carnevals Comitees Hilden (CCH) fanden sich zahlreiche Mitglieder aller Hildener Karnevalgesellschaften zusammen, um den Auftakt der fünften Jahreszeit zu feiern.

"Wir Hildener sind alle jeck, wir tragen das Herz am richtigen Fleck", reimte Bürgermeisterin Birgit Alkenings bei ihrer launigen Präsentation des Prinzenpaares und nannte damit sogleich das diesjährige Motto. Selbst die Orden präsentieren sich dieses Mal in Herzform. Ulf I. könne die Narren führen und auch die Prinzessin sorge aufgrund ihrer Erfahrung sicherlich für eine Spaß-Garantie in Hilden, betonte Alkenings süffisant, bevor das Prinzenpaar Sven und Petra aus der vorherigen Session die Insignien überreichte. Dass Ulf I. und Sandra I. das Herz am rechten Fleck haben, stellten sie gleich unter Beweis. Denn statt Blumen oder Geschenken riefen sie die Narren dazu auf, Geld für den guten Zweck zu spenden. Auch der Reinerlös aus dem Schalverkauf soll für zwei Hildener Projekte verwendet werden.

Das kam bei den Besuchern gut an. "Ich finde die Prinzessin sehr sympathisch. Sie hat so herzlich und offen gesprochen. Sie ist mit dem Herz dabei. Ihre Rede und das Motto passen authentisch zusammen. Ich denke schon, dass das Prinzenpaar das auch verkörpert", merkte die Mutter eines CCH-Flohs, der jungen Tanzgarde, an. Sie ist Karnevalsneuling und fand auch die Ansprache der Bürgermeisterin lustig. Petra Beck hingegen ist jeckenerprobt. Seit 2014 ist sie bei CCH. Auch sie ist angetan von den neuen Tollitäten: "Sie sind so locker und können gut reden." Dass die Prinzessin bereits in Düsseldorf-Unterbrach regierte, sieht sie nicht als Nachteil. "Das finde ich schön. Dann weiß sie, was auf sie zukommt."

"Das ist der Prinz der Prinzen dieses Jahr", war sich Besucherin Heike sicher, die ihren Nachnamen nicht verraten wollte. Die gebürtige Kölnerin kam extra mit ihrem Mann Hans aus Hamburg angereist, um den Beginn des Karnevals zum ersten Mal in Hilden zu feiern. Kostümiert in den kölschen Farben Rot und Weiß feierte und sang das Paar mit viel Freude mit. "Das kann durchaus mit Köln mithalten", stellten sie begeistert fest. Und das Prinzenpaar? "Das ist authentisch und kommt gut rüber. Sie sind wirklich volksnah und man merkt ihnen an, sie sind bei der Sache, wie es sich für das Prinzenpaar gehört", lobte Heike.

Neben der gefeierten Tanzeinlage der CCH-Flöhe war der Auftritt von Karneval-Urgestein Marita Köllner eines der musikalischen Highlights des Abends. Erst nach zwei Zugaben für das begeisterte Publikum durfte die Sängerin die Bühne wieder verlassen.

Als besonderes Bonbon hatte der Vater der neuen Prinzessin die Band "Alt Schuss" engagierte. Sie stimmte die Hildener Jecken auf die Zeit des Frohsinns so richtig ein.

(RP)
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