Hilden Projekt für Lkw-Navigation: Hilden macht nicht mit

Hilden · Politik: nicht nötig, zu teuer, Nutzen ungewiss.

42 Kommunen im Rheinland, darunter auch Haan, Heiligenhaus, Langenfeld, Mettmann, Monheim am Rhein, Ratingen und Velbert, beteiligen sich an dem Projekt "Stadtverträgliche Lkw-Navigation". Durch das Festlegen von Lkw-Vorrangrouten soll der Schwerlastverkehr über gewünschte Strecken geleitet, Wohngebiete und bestimmte Bereiche sollen so entlastet werden. Die Stadt Hilden wird sich an diesem Projekt nicht beteiligen, haben alle Ratsfraktionen mit Ausnahme der FDP im Stadtentwicklungsausschuss auf Vorschlag der Verwaltung beschlossen.

Bis auf wenige Ausnahmen (Gewerbegebiet Süd Hofstraße) liegen alle Gewerbegebiete in Hilden, die häufig von Lastwagen angesteuert werden, an Landes- oder Bundesstraßen und sind gut erschlossen, erläutert Bürgermeisterin Birgit Alkenings. Deshalb gebe es in Hilden keine besonderen Probleme mit dem Lkw-Verkehr. Zudem sei das Projekt mit Kosten verbunden. Alle Straßenbeschilderungen in Hilden müssten zunächst erfasst werden. Das würde rund 10 000 Euro kosten. Diese Daten müssten jedes Jahr aktualisiert werden.

Das macht rund 3000 Euro pro Jahr. Aktuell gibt es noch keine Vereinbarung mit den Kartenherstellern oder Logistikern, dass die erzeugten Daten auch in die Navigationssoftware eingespeist werden. Spezielle Lkw-Navis nutzen nur 16 Prozent der Fahrer regelmäßig, fast zwei Drittel jedoch nie, ergab eine Befragung. Damit scheint fraglich, ob der gewünschte Nutzen überhaupt erzielt wird. Ein besonderes Problem dürften auch die ausländischen Speditionen darstellen.

(RP)
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