Hilden Rat lehnt Zuschuss an Karnevalsmuseum ab

Hilden · Die Stadt spart auch kleinere Beträge ein. Das Ehrenamt wird wie bisher mit Börse und Pass gewürdigt.

Kleinvieh macht auch Mist: Der Hildener Stadtrat hat jetzt über kleinere Einsparmöglichkeiten beraten und entschieden. So werden ab sofort Ausschuss-Unterlagen nicht mehr in Papierform versendet, Internet sei Dank. Ersparnis: einige tausend Euro jährlich. Auch der Antrag des Rheinischen Karnevalsmuseums auf einen Zuschuss in Höhe von 4000 Euro zu den Umzugskosten wurde strikt abgelehnt. AfD-Ratsherr Ralf Bommermann ist Vorsitzender des Vereins Karnevalsmuseum und wurde für den Antrag scharf angegangen: "Ausgerechnet Sie, der der Verwaltung immer vorzählt, was sie alles sparen könnte", so Angelika Urban von der Allianz für Hilden, "Sie haben die Traute, hier so einen Antrag zu stellen." Bommermann wehrte ab. Nicht er als AfD-ler, sondern der Vorstand des Vereins habe den Antrag formuliert. Überhaupt: Die einstigen Fraktionskollegen - sowohl in der CDU als auch in der Allianz arbeiteten sie zusammen - beharkten sich in der Sitzung ausgiebig, die Sympathien des Plenums lagen offensichtlich bei Urban, Bommermann musste sich mehrfach Gehör verschaffen, weil spöttisches Gelächter seine Rede unterbrach.

Sparen also. Dennoch wird die Art der Würdigung des Ehrenamts in Hilden nicht verändert. Sowohl Ehrenamtspass als auch die Ehrenamtsbörse und der Tag des Ehrenamts bleiben erhalten. "Das Ehrenamt", sagte Bürgermeisterin Birgit Alkenings, "wird immer wichtiger. Ich weiß nicht, was wir angesichts der aktuellen Flüchtlingslage ohne die vielen Helfer getan hätten." Die meisten folgten dieser Auffassung und gaben für die Fortführung grünes Licht. Zur Orientierung: Das "Konzept zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements" hat die Stadt seit seiner Einführung 2006 insgesamt knapp 70.000 Euro gekostet. Nur die FDP wollte sich dem Konsens nicht anschließen. Sie stimmte für die Einstellung der Förderung und legte einen eigenen Antrag vor: Für das Ehrenamt sollte eine ganz neue und bessere Würdigung gefunden werden, ein schlichter Tag mit einer Speisung wie bisher sei nicht genug.

Weitere Sparvorschläge der Verwaltung im Bereich der freiwilligen Leistungen werden angesichts der Haushaltslage sicher folgen.

(RP)
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