Hilden Reichshof: Zufahrt untersucht

Düsseldorf · Der Gutachter hat fünf Varianten für die Verkehrserschließung der Tiefgarage unter die Lupe genommen. Technisch möglich sind mehrere. Anwohner der Mühlenstraße wehren sich gegen zusätzliche Belastung.

Ein Investor, die Reichshof Hilden GmbH, will den alten Reichshof zwischen Mühlenstraße und Hochdahler Straße Ende 2010/Anfang 2011 abreißen. Im neuen Reichshof entstehen Läden, Büros, 90 Wohnungen und Räume für das Gemeindezentrum der katholischen Pfarrei St. Jacobus. Die vorgesehenen 150 Stellplätze werden in einer Tiefgarage untergebracht. Über ihre Anbindung wird kontrovers diskutiert. Anwohner der Mühlenstraße wehren sich dagegen, dass die Tiefgarage über ihre verkehrsberuhigte Wohnstraße angesteuert werden soll. CDU, Bürgeraktion und Grüne unterstützen sie, setzen sich für eine möglichst geringe Verkehrsbelastung der Anwohner ein. Der Stadtentwicklungsausschuss will erst entscheiden, wenn das Verkehrsgutachten vorliegt.

Fünf Varianten geprüft

Der Gutachter hat fünf Erschließungskonzepte untersucht. Das Ergebnis liegt unserer Zeitung vor.

Variante 1 Der Wendehammer am Ende der Mühlenstraße wird zur Hochdahler Straße hin geöffnet. Zu gefährlich, Unfallgefahr zu groß, urteilt der Experte.

Variante 2 Ein- und Ausfahrt über den Knotenpunkt Hochdahler Straße/östliche Mittelstraße. Verkehrstechnisch möglich, aber nicht empfehlenswert, weil es städtebaulich ungünstig sei, zusätzlichen Verkehr in den Eingang zur Fußgängerzone zu ziehen.

Variante 3 direkte Ein- und Ausfahrt an der Hochdahler Straße. Das sei verkehrstechnisch möglich, so der Gutachter.

Variante 4 Zufahrt nur über Mühlenstraße und Knotenpunkt Berliner Straße/Am Rathaus. Der Knotenpunkt könnte den zusätzlichen Verkehr bewältigen. Deshalb kann der Gutachter keine Nachteile zu anderen Varianten erkennen. Aus städtebaulicher Sicht stelle die zu erwartende Mehrbelastung im verkehrsberuhigten Bereich der Mühlenstraße "einen gewissen Nachteil" dar.

Variante 5: Nur die Bewohner der 90 Wohnungen fahren über die Mühlenstraße in die Tiefgarage, alle anderen über die Hochdahler-/Mittelstraße. Die Verkehrsmehrbelastung auf der Mühlenstraße werde dadurch auf täglich 390 zusätzliche Fahrten beschränkt. Deshalb sei diese Variante besser als die Variante 4.

Nachteil: Für den anderen Verkehr müsste neben der Mittelstraße auch die bestehende Feuerwehrzufahrt in Anspruch genommen werden.

Landesbetrieb muss gehört werden

Fazit Verkehrstechnisch sind verschiedene Zufahrten möglich. Die Hochdahler Straße ist eine Landesstraße (L403), die Berliner Straße eine Bundesstraße (B228). Deshalb muss der Landesbetrieb Straßen Nordrhein-Westfalen in jedem Fall das Verkehrsgutachten prüfen und eine Stellungnahme abgeben, erläuterte gestern Baudezernent Horst Thiele.

Erst dann könne der Vorhabenträger mit dem zuständige Stadtentwicklungsausschuss über die Erschließung diskutieren und die Politik eine Entscheidung treffen. Das werde nicht vor Dezember geschehen, schätzte Thiele.

(RP)
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