Hilden Rektorin: Sekundarschule ist Chance

Hilden · Am Holterhöfchen könnte zum Schuljahr 2013/2014 eine neue Unterrichtsform an den Start gehen. Im Gebäude der jetzigen Realschule plant die Stadt eine Art Gesamtschule ohne Oberstufe. Demnächst sollen die Eltern dazu befragt werden.

 Beigeordneter Reinhard Gatzke hat die Anmeldezahlen im Blick.

Beigeordneter Reinhard Gatzke hat die Anmeldezahlen im Blick.

Foto: Staschik, Olaf

Als große Chance betrachtet die Stadtverwaltung die Möglichkeit, zum übernächsten Schuljahr eine sogenannte Sekundarschule in Hilden einzuführen. Dazu ist im April eine Elternbefragung aller Zweit- und Drittklässler geplant. Wenn sich jeweils 75 Eltern vorstellen könnten, ihr Kind an dieser Schule anzumelden, kann die neue Schulform bei der Bezirksregierung in Düsseldorf beantragt werden, erklärt Beigeordneter Reinhard Gatzke. "Es ist ein eigenständiges neues System, bei dem gymnasiale Standards gewährleistet sind." Eine Sekundarschule sei vergleichbar mit einer Gesamtschule. Sie habe nur keine eigene Oberstufe.

 Die Realschule soll Standort der neuen Schule werden, wenn sie kommt.

Die Realschule soll Standort der neuen Schule werden, wenn sie kommt.

Foto: Staschik, Olaf

"Bis zur neunten Klasse werden die Kinder automatisch versetzt. Nur bei der Versetzung in die zehnte Klasse wird das übliche Versetzungssystem angewendet", sagt Sabine Klein-Mach, Leiterin der Wilhelm-Fabry-Realschule. Sie ist maßgeblich an der Konzeption des neuen Schulmodells für Hilden beteiligt. Im Sommer soll es verabschiedet und in dem Gebäude der heutigen Realschule am Holterhöfchen umgesetzt werden.

Förderung in kleinen Klassen

Damit die Kinder so lange zusammen lernen könnten, würden sie individuell gefördert. Das sei auch machbar, weil die Klassen aus maximal 25 Kindern bestünden und es nur jeweils drei Parallelklassen pro Jahrgang gebe. Wie an einer Gesamtschule biete man Grund- und Ergänzungskurse an. Auch für Kinder mit einer Gymnasialempfehlung sei die Schule interessant. "Bei uns können die Kinder noch ein Jahr länger Kind sein, weil sie über die Sekundarschule das Abitur wie früher in neun Jahren machen können und nicht – wie am Gymnasium – in acht Jahren." Denn nach Abschluss der zehnten Klasse stehe es den Kindern mit entsprechenden Noten offen, noch auf Gymnasium, Oberstufe einer Gesamtschule oder Berufskolleg zu gehen. "Wir streben dafür eine enge Vernetzung mit dem Helmholtz-Gymnasium und dem Berufskolleg an", sagt Klein-Mach. Beide Schulen befinden sich in direkter Nähe.

Außerdem will man auf Sprachen setzen. Französisch und Spanisch sind als zweite und dritte Wahlmöglichkeit vorgesehen. Außerdem wird ein bilingualer Zweig angeboten. "Dort werden die Fächer Erdkunde und Biologie auf Englisch unterrichtet." Auch mit Sport wolle man einen Akzent setzen. Dies biete sich angesichts der neuen Dreifach-Sporthalle an. Darüber hinaus sei ein pädagogisches Zentrum mit Schulsozialarbeiter, interkulturellem Berater sowie Bildungs- und Teilhabecoaches geplant.

Kommt die Sekundarschule, bedeutet sie das Aus für die derzeitige Hauptschule. Diese kämpft allerdings schon jetzt um ausreichende Anmeldezahlen, so dass sie auch unabhängig von der neuen Schulform möglicherweise auslaufen muss. Am 13. März ist ein Elternworkshop für Schulpflegschaftsvorsitzende angesetzt, bei dem Mütter und Väter ihre Sicht und Wünsche an eine neue Schule einbringen können. Ein bereits durchgeführter Lehrerworkshop sei positiv verlaufen, berichtet Gatzke. Auch der dafür eingerichtete Unterausschuss habe sich schon positiv zu einer Sekundarschule geäußert. Nächste Woche spricht der Schulausschuss darüber.

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(RP)
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