3. April Rosenmontagszug auf Weißen Sonntag verlegt

Hilden · Am 3. April wollen die Jecken in Hilden ihren abgesagten Zug nachholen. Der Prinz reagiert auf Vorwürfe. Eine (Zwischen-)Bilanz.

Rosenmontagszug in Hilden 2017 - Fotos von Karneval
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Rosenmontagszug in Hilden 2017

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Foto: Gökcen Stenzel

Am Sonntag nach Ostern wollen die Hildener Karnevalisten ihren Rosenmontagszug nachholen — am Weißen Sonntag also. Der Termin sei mit der katholischen Kirche abgestimmt, erklärte CCH-Präsident Thomas Scharnweber am Dienstagabend, Details sollen heute bekannt werden. Zuvor hatte auch die Verwaltung mitgesprochen. "Das Ordnungsamt hat dem CCH die möglichen Daten mitgeteilt", sagte Bürgermeisterin Birgit Alkenings am Dienstag. Die Vereine haben sich anschließend auf das Datum geeinigt. Klar ist: Die Uhrzeit wird entscheidend sein, soll der Zoch nicht mit der Erstkommunion kollidieren.

Das Prinzenpaar hatte sich nach der Absage des Hildener Zuges wegen einer Sturmwarnung entschieden, in Monheim mitzufahren, wo der Zug nicht abgesagt wurde und ein Wagenplatz noch frei war. "Das Anmieten des Wagens und die Kamelle haben uns fast 2000 Euro gekostet", so Joel Benedikt, "das wollten wir nicht verfallen lassen."

Gleichwohl gab es aus beiden Lagern Kritik: In Monheim beschwerten sich Jecke, dass die "fremden" Prinzen so dreist wären, ihren eigenen Wagen mitzubringen. Hildener Narren äußerten sich in den Netzwerken enttäuscht: Das Prinzenpaar habe sein eigenes Volk verlassen und verraten, heißt es. "Unsinn", sagt Prinzessin Viola: "Das war unter den Umständen das Gescheiteste, was wir machen konnten. Und schön war es auch." "Das war kein Verrat", betont der Prinz. "Der Prinzenwagen kostet. Deshalb wollten wir ihn auch zeigen."

Auch beim nachgeholten Zoch in Hilden werden die Tollitäten dabei sein — mit ihrem Wagen. "Natürlich soll der auch in Hilden mitlaufen — mit jeder Menge Wurfmaterial", betont Joel: "Ich habe einen Sponsor gefunden. Stadtwerke-Chef Hans-Ullrich Schneider hat mir auch den Stadtwerke-Wagen angeboten."

Polizei und Rettungskräfte zogen eine positive Bilanz des Karnevals insgesamt. Die Feuerwehr hatte gar keine Einsätze am Rosenmontag, musste aber wegen des spät einsetzenden Sturms zwei Mal ausrücken. Eine Ampel musste fixiert, ein großer Ast abgesägt werden. Addy Larisch vom Roten Kreuz, das vor allem am Hagelkreuz präsent war, sprach am Dienstag von drei betrunkenen Jugendlichen, denen der Sanitätsdienst geholfen habe. "Für uns ging die Arbeit nach der Zugabsage ganz normal weiter", so Larisch. Die Polizei hatte laut Wachleiter Frank Bauernfeind gar nichts zu tun: "Alles friedlich."

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