Hilden Schicker Bahnhof ist schon beschädigt

Hilden · Die Stadt hatte das Baudenkmal für 3,5 Millionen Euro renoviert. Zuständig sind Bahn, Stadt und Stadtwerke.

Hilden: Schicker Bahnhof ist schon beschädigt
Foto: Gerd Klein

Gerd Klein ist sauer: Der Bahnhof, so seine Beobachtung, "verkommt immer mehr": "Die Tür zu den Bahnsteigen ist wieder einmal kaputt und wird seit Wochen nicht repariert. Der Durchgang zu den Gleisen war immer gut beleuchtet. Nun ist auch das nur noch mangelhaft. Und bisher war auch nichts besprüht, doch auch das hat sich nun verändert." Beschriftungen am Gebäude würden abgekratzt: "Heute sind es nur noch Hieroglyphen." Den Hildener macht es "traurig und wütend, wie mit Geldern umgegangen wird". Er wüsste gerne, wer "dafür zuständig ist und die Verantwortung trägt: "Ist es die Stadt, die Deutsche Bahn, eine Interessengemeinschaft?"

 Der Hildener Bahnhof von außen nach seiner Sanierung (oben). Die kleinen Fotos fertigte RP-Leser Gerd Klein gestern. Sie zeigen eine zersplitterte Tür, schadhafte Schriften und Graffiti an gläsernen Wänden. Der Hildener Bahnhof von außen nach seiner Sanierung (oben). Die kleinen Fotos fertigte RP-Leser Gerd Klein gestern. Sie zeigen eine zersplitterte Tür, schadhafte Schriften und Graffiti an gläsernen Wänden.

Der Hildener Bahnhof von außen nach seiner Sanierung (oben). Die kleinen Fotos fertigte RP-Leser Gerd Klein gestern. Sie zeigen eine zersplitterte Tür, schadhafte Schriften und Graffiti an gläsernen Wänden. Der Hildener Bahnhof von außen nach seiner Sanierung (oben). Die kleinen Fotos fertigte RP-Leser Gerd Klein gestern. Sie zeigen eine zersplitterte Tür, schadhafte Schriften und Graffiti an gläsernen Wänden.

Foto: Staschik, Klein

Die Frage ist nicht leicht zu beantworten: Das Bahnhofsgebäude gehört der Grundstückgesellschaft der Stadtwerke GmbH. Sie ist für die gesplitterte Glastür zuständig. Geschäftsführer Andre von Kielpinksi-Manteuffel hat den Auftrag bereits vergeben, den Vandalismusschaden reparieren zu lassen. "Die Eingangstüren werden komplett erneuert. Jetzt das eine Glas austauschen zu lassen, macht keinen Sinn. Die Arbeiten werden innerhalb der nächsten Wochen erledigt," verspricht er.

Das gleiche gilt für die fehlenden Buchstaben. "Die werden wir sofort ersetzen lassen. Auf längere Sicht suchen wir aber ein anderes Beschriftungssystem." Der Bahnhof werde mindestens an fünf Tagen in der Woche von einem Dienstleistungsservice kontrolliert. Manteuffel hält das für ausreichend. Es gebe selten Beschädigungen durch Vandalen. Komplizierter ist es, die Zuständigkeit für den Fußgängertunnel vom Bahnhofsgebäude zu den Gleisen zu ermitteln. Der Geschäftsführer weiß nur eins: "Mit dem haben wir nichts zu tun." Also kann er auch keine Reparatur- oder Reinigungsaufträge vergeben. Klar.

Vielleicht ist ja die Bahn zuständig? Irrtum. Ein Bahnsprecher teilt mit: "Unsere Kollegen aus der zuständigen Fachabteilung weisen uns darauf hin, dass es sich bei der Personenunterführung gemäß Eisenbahn-Kreuzungsgesetz (EKrG) um eine sogenannte Stadtteil-Verbindung handelt, die im Verantwortungsbereich der Stadt liegt. Wir bitten Sie, sich an die zuständigen Stellen der Stadt zu wenden." Machen wir: Harald Mittmann ist Leiter des Tiefbauamtes. Seine Mitarbeiter reinigen den Tunnel regelmäßig. "Es geht um die Böden", präzisiert er. Dass die Beleuchtung defekt ist, weiß Mittmann seit etwa einer Woche: "Darum kümmern wir uns gerade. Das lässt die Stadt reparieren." Vom "Eisenbahn-Kreuzungsgesetz" hört er zum ersten Mal. Er will sich aber kundig machen. Sein Problem: "Ich kann städtische Mittel nur für städtische Aufgaben ausgeben. Andernfalls wäre das Veruntreuung." Der Tunnel gehöre nun mal der Bahn - aber er wurde von der Stadt auf eigene Kosten renoviert. - Eine Stunde später meldet sich Mittmann wieder: "Es stimmt. Wir sind zuständig. Das Glas der Tunnelverkleidung gehört uns. Wir lassen das reinigen." Gerd Klein wird sich freuen, das zu hören.

(ilpl)
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