Hilden Schüler aus England besuchen Hilden

Hilden · Deutsche Gastgeber wollen mit den 13 Mädchen und Jungen der Helsby High School den Film "Fack ju Göhte" ansehen.

 Elena (14 Jahre), Bronwen (14), India (14) und James (13) von der Helsby High School freuen sich über die Schlüsselanhänger mit dem Bürgerhaus, ein Geschenk von Bürgermeisterin Birgit Alkenings.

Elena (14 Jahre), Bronwen (14), India (14) und James (13) von der Helsby High School freuen sich über die Schlüsselanhänger mit dem Bürgerhaus, ein Geschenk von Bürgermeisterin Birgit Alkenings.

Foto: Bernd Rosenbaum

In Deutschland war "Fack ju Göhte" vor vier Jahren ein Riesenerfolg (unlängst ist der dritte Teil angelaufen). 7,3 Millionen Zuschauer wurden damals durch die ersten Abenteuer von Elyas M'Barek als unfreiwilliger Lehrer Zeki Müller angelockt. Jetzt sollen noch 13 Engländer dazukommen. Die ebenfalls 13 Mädchen und Jungen des Helmholtz-Gymnasiums, die seit Mittwoch Schüler der britischen Helsby High School beherbergen, wollen mit ihren Gästen "Fack ju Göhte" ansehen, im englischen Sprachraum eher als "Suck Me Shakespeer" bekannt. Das verriet Englisch-Lehrerin Bettina Bredlau am Rande eines Empfangs, den Bürgermeisterin Birgit Alkenings bereits kurz nach der Ankunft der jungen Gäste im Alten Ratssaal gab. Dort durften sich die Delegationen sogar in das Goldene Buch der Stadt eintragen. Bredlau hat zusammen mit einer Kollegin den Schüleraustausch organisiert, der nach Möglichkeit alle drei Jahre stattfindet.

"I am not used to talk English", entschuldigte sich die Erste Bürgerin der Stadt, begrüßte die Mädchen und Jungen aus Helsby aber doch in deren Muttersprache. Sie hoffe, so die Bürgermeisterin, dass sich die deutschen und englischen Schüler durch den Schüleraustausch besser kennen lernen und vielleicht sogar Freunde werden könnten. Seit über 15 Jahren gebe es die Schulpartnerschaft zwischen dem HelmholtzGymnasium und der Helsby High School nahe der Hildener Partnerstadt Warrington. Die "Idee von Europa" sei zurzeit wieder besonders aktuell durch die Brexit-Verhandlungen. Bei einem Projekttag im städtischen Helmholtz-Gymnasium soll es unter anderem auch darum gehen.

Für die britischen Gäste, die im Alter zwischen 13 und 16 Jahren sind, ist das aber wohl noch kein großes Thema. "Ich habe mir darüber noch nicht viele Gedanken gemacht", gesteht der 14-jährige Luke. Er sei schon ein paar Mal in Deutschland zu Besuch gewesen, unter anderem in Frankfurt und in München. "Die Deutschen sind viel entspannter als die Engländer", findet Luke. Ihn interessiere vor allem, zu erfahren, wie die Dinge anderswo auf der Welt funktionieren, sagt er.

Den Gastschülern, deren Eltern die Anreise aus der eigenen Tasche bezahlen müssen, wird ein umfangreiches Programm während ihres einwöchigen Aufenthaltes geboten. Sie besuchen in Düsseldorf den Aquazoo, den Medienhafen und den Funkturm, in Köln sponsert ihnen die Hildener Stadtverwaltung eine Führung durch den Dom und die Altstadt. Am heutigen Samstag nehmen sie am "Tag der offenen Tür" im Helmholtz-Gymnasium teil und erleben dort an zwei weiteren Tagen den normalen Schulunterricht. "Das ist für die eigentlich das Spannendste", glaubt Lehrerin Bredlau, weil die Gäste so sähen, wie ihre gleichaltrigen Gastgeber unterrichtet würden.

Am kommenden Mittwoch klingt der Besuch mit einem gemeinsamen Pizza-Essen in der Schulmensa aus, bevor die Gymnasiasten ihre Gäste in Düsseldorf wieder in den Flieger zurück nach England setzen.

Im März kommenden Jahres treten die Hildener dann den Gegenbesuch in Helsby an. "Der Brexit wird uns nicht davon abhalten, den Schüleraustausch weiter fortzusetzen", gibt sich Lehrerin Bettina Bredlau kämpferisch, und fügt hinzu: "Dann erst recht!"

(RP)
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