Haan Schule einmal ganz anders

Düsseldorf · Seit Montag arbeiten die Young Americans mit 190 Jugendlichen der Haupt- und Realschule sowie des Gymnasiums an einem Show-Programm. Die Schüler entdecken bei dieser Arbeit an sich ganz neue Talente.

Sie haben Träume, Hoffnungen, Lebensfreude — aber auch Zukunftsängste. Und sie sind besser als der Ruf, der sie seit Generationen begleitet: Die Jugendlichen. Dafür steht das Konzept der "Young Americans". Zum Auftakt ihrer Deutschland-Tournee studiert die 40-köpfige amerikanische Entertainment-Gruppe zwei Tage mit 190 Haaner Real- und Hauptschülern sowie Gymnasiasten im Schulzentrum Walder Straße ihre Bühneshow ein, fiebert nun mit ihnen dem großen Auftritt heute Abend im Solinger Theater entgegen.

Schon von weitem dröhnt aus der Turnhalle Rock, Funk, Hip-Hop und Modern Dance. "Das ist cool", strahlt Jan. "Unser Lehrer hat uns schon vor den Ferien ein Video von den Young Americans gezeigt. Da wollte ich sofort mitmachen", sagt der zwölfjährige Gymnasiast. Das Gymnasium beteiligt sich erstmals mit 61 Schülern an den Workshops der Gruppe aus Übersee, begleitet von den Pädagogen Lars Kindermann und Anja Partzsch.

"Ich singe und tanze sogar beim Aufräumen", lacht Malin (12). "Es ist einfach auch toll, mit Amerikanern Englisch zu sprechen", ergänzt die Hauptschülerin. Wenn es mal hakt, ist ein Dolmetscher zur Seite. "Die Haaner Schüler sprechen aber sehr gut Englisch", lobt Ross Macdonald. Der 24-Jährige ist während dieser Deutschlandtour Direktor der "Young Americans". "Aber schließlich ist Musik der Schlüssel für unser Projekt", betont der gebürtige Brite.

Das zeigte sich auch bei Lauras selbst geschriebenem, kurzen Song über die Zukunft, den die 14-jährige Realschülerin in einem der Workshops verfasst hat. Von ihrer Gruppe erhielt sie ebenso wie andere Mitstreiter für Texte über Liebe, Frieden auf Erden und Zukunftsvisionen viel Applaus.

In weiteren Workshops werden die Schüler auf Gesang, Tanz und Darstellung vorbereitet. Zu seiner Leidenschaft — Tanzen und Musik — steht auch der Realschüler Max (12), obwohl die jungen Damen deutlich in der Überzahl sind. "Eigentlich schade, dass so wenig Jungs dabei sind", meint Jana (13). Die Realschülerin hat vor drei Jahren Tanzen zum Hobby gemacht. Einigkeit herrscht bei allen Schülern der Klassen fünf bis zehn: "Es macht Riesenspaß und man merkt, wozu man in der Schule Englisch lernt."

"Die Young Americans bringen zurzeit auch eine ganz andere Stimmung in unsere Schule", sagt Daniel Bisdorf. Der Lehrer der Hauptschule Zum Diek begleitet das Projekt ebenso wie sein Kollege von der Emil-Barth-Realschule, Knut Hahn, und begrüßt vor allem die Förderung durch den Haaner Lions Club, der 12 500 Euro bereitstellt. "Denn auch die Solinger Halle muss ja bezahlt werden, da wir in Haan keine entsprechenden Räumlichkeiten haben."

(RP)
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