Hilden Schweitzer-Gelände: Bebauung nimmt Hürde

Hilden · Die Änderung des Flächennutzungsplans und der neue Bebauungsplan für das Albert-Schweitzer-Gelände sind gestern auf den Weg gebracht worden. In einer gemeinsamen Sitzung von Stadtentwicklungs- und Wirtschaftsförderungsausschuss passierten beide Vorlagen mit Stimmenmehrheit. Damit ist es wahrscheinlich, dass sich Mitte nächsten Jahres auf dem Grundstück etwas tut.

Weiterhin wurde das Energiekonzept für die neue Siedlung angenommen. Es sieht unter anderem vor, dass Passivhäuser errichtet werden. Dagegen hatte Rudi Joseph (FDP) argumentiert, Bauen sei ohnehin teuer genug und werde durch die erhöhte Grundsteuer ab 2015 noch teurer - ein Argument, dem sich die Mehrheit nicht anschloss.

Vertagt haben die Fraktionen die Abstimmung über das Vermarktungskonzept, das die Verwaltung ebenfalls vorgelegt hatte. Es sieht jetzt 125 Wohneinheiten auf dem Gelände vor, jedoch liegt der Anteil von sozialem Wohnungsbau bei etwa 15 Prozent. Zu wenig für die Grünen, die den Anteil bei 30 Prozent sehen wollen. "Wir werben die ganze Zeit damit, dass dort bezahlbarer Wohnraum entstehen soll", so Grünenchef Klaus-Dieter Bartel. "Wenn jetzt doch nur zu den marktüblichen Preisen gebaut und verkauft wird, wird daraus nichts." Behinderten- und Seniorenbeirat hatten ähnliche Bedenken. Wegen des entsprechenden Beratungsbedarfs wurde vertagt - aber mit der Auflage, dass das dann abgestimmte Konzept bis Februar vorliegt und auf den Weg gebracht wird. Nach Einschätzungen aus der Verwaltung ist es wahrscheinlich, dass die 30-Prozent-Klausel kommt; sie wäre finanzierbar, so die Planer.

Das Konzept sieht zudem Kriterien für die Käufer der Grundstücke vor. So soll die Zahl der Kinder ebenso eine Rolle spielen wie Wohn- und Arbeitsort. Marion Buschmann (CDU) will diese Kriterien "mit meiner Fraktion noch beraten".

In der Zwischenzeit hat Architekt Norbert Hansmann von der Initiative "Grüne Lunge" die Hoffnung auf eine Umnutzung der alten Schweitzer-Schule nicht aufgegeben. Er hat Pläne für das Wohnen in den bestehenden Gebäuden ausgearbeitet und warnt davor, dass der Abriss des Atombunkers wegen des Stahlbetons sehr teuer bis unmöglich werden könnte. Planungsamtsleiter Peter Stuhlträger hatte erklärt, die Umnutzung der Schule sei nicht wirtschaftlich darstellbar.

(RP)
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