Hilden Seniorenwohnungen mit Pflege

Hilden · Ein Investor plant an der Ecke Feld-/Körnerstraße ein neues Wohn- und Geschäftshaus.

 So könnte das neue Gebäude für Seniorenwohnungen aussehen, das an der Ecke Feldstraße/Körnerstraße entstehen soll.

So könnte das neue Gebäude für Seniorenwohnungen aussehen, das an der Ecke Feldstraße/Körnerstraße entstehen soll.

Foto: Montage/Neunwerk Architekten

Seit vielen Jahren steht das verfallene Gebäude auf der Ecke Feldstraße/Körnerstraße leer. Das Abbruch-Haus fällt im Hildener Bahnhofsviertel, das sich in den vergangenen Jahren so positiv entwickelt hat, negativ auf. Doch jetzt stehen die Chancen gut, dass der Schandfleck bald verschwindet. Ein Investor, der nicht genannt werden möchte, plant dort einen Neubau, bestätigt Architektin und Diplom-Ingenieurin Alexandra Nettekoven von Neunwerk Architekten. Das Wohn- und Geschäftshaus soll über 29 seniorengerechte Mietwohnungen verfügen. Im Erdgeschoss ist mit dem Betreiber Carpe Diem eine Tagespflege-Einrichtung mit angeschlossenem Café geplant. "Die Idee ist, dass sich die Bewohner die Service-Leistungen, die sie brauchen, zubuchen können", erläutert Nettekoven das Konzept. Die Wohnfläche beträgt rund 1880 Quadratmeter.

Die 29 Wohneinheiten sind zwischen 54 und 79 Quadratmeter groß, aufgeteilt in Ein-, Zwei- und Drei-Raum-Wohnungen. Die 22 Stellplätze sollen in einer Tiefgarage untergebracht werden. Sowohl die Abbruch- als auch die Baugenehmigung liegen bereits vor. "Wir gehen davon aus, zur Jahresmitte mit den Bauarbeiten beginnen zu können", hofft die Architektin. Der Stadtentwicklungsausschuss hat sich mit den Plänen bereits zwei Mal beschäftigt - im nichtöffentlichen Teil hinter verschlossenen Türen. Das Vorhaben bietet die Möglichkeit, die Umgestaltung des Bahnhofsviertels wieder ein Stück voranzubringen. Denn mit dem Abbruchhaus soll auch eine alte Wendeanlage vor dem Gebäude verschwinden. Der Investor möchte eine Vorfahrt für sein neues Wohn- und Geschäftshaus und verhandelt deshalb mit der Stadt. Die Kommune hat ein Interesse daran, die alte Wendeanlage umzugestalten. Der Handel könnte so aussehen: Die Stadt Hilden gibt einen Teil ihres Geländes an den Investor ab. Der bekommt die gewünschte Gebäudevorfahrt und gestaltet im Gegenzug die alte Wendeanlage um - auf eigene Kosten.

Das Bahnhofsviertel, die nördliche Unterstadt, ist aus Sicht des Städtebaus eine der problematischsten Ecken Hildens: viele Altbauten, am dichtesten besiedelt, hoher Anteil von Einwohnern mit Migrationshintergrund. Die städtischen Planer befragten die Anwohner nach ihrer Sicht der Dinge und entwickelten daraus Veränderungsvorschläge. Zusammen mit dem Stadtentwicklungsausschuss entstand daraus eine Prioritätenliste von Einzelmaßnahmen, die Stück für Stück umgesetzt wurden. Sichtbarstes Zeichen der Veränderung war die Sanierung des maroden Bahnhofsgebäudes für 3,4 Millionen Euro, die im Juni 2009 abgeschlossen wurde. Der Schwerlastverkehr zu einem Schrottplatz wurde von der Bahnhofsallee durch eine neue Zufahrt auf die Ellerstraße verlagert. 2010 wurde auch der Bahnhofsvorplatz für 500 000 Euro umgestaltet.

Das hat das ganze Bahnhofsviertel sichtbar aufgewertet. Auf dem Gelände des Güterbahnhofs selbst entsteht ein neues Gewerbegebiet mit nichtstörendem Gewerbe. Für den Innenbereich zwischen Benrather Straße, Bahnhofsallee, Feld- und Poststraße hat das Planungsamt mit den Anwohnern und der Politik ein Konzept für die Schließung der Randbebauung an der Benrather Straße und eine neue Innenbebauung entwickelt. Eine Planung auf lange Sicht - beispielsweise, wenn die Post in der Poststraße dort einmal ihre Niederlassung aufgeben sollte.

Die Bewohner des Viertels haben über Busse und die S-Bahn eine gute Verkehrsanbindung nach Düsseldorf und können zu Fuß oder mit dem Rad die Einkaufsmöglichkeiten der Hildener Innenstadt nutzen. Das macht das Bahnhofsviertel auf längere Sicht zu einem durchaus attraktiven Wohngebiet mit Entwicklungspotenzial.

(RP)
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