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Ratingen/Hilden Sparkasse leidet unter Niedrigzinsen

Ratingen/Hilden · Institutsbilanz für 2016: Sparen auf breiter Front - und mehr digitale Möglichkeiten.

Ratingen/Hilden: Sparkasse leidet unter Niedrigzinsen
Foto: Blazy Achim

Mit einem Sparkurs auf breiter Linie hat die Sparkasse Hilden, Ratingen, Velbert im zurückliegenden Geschäftsjahr auf das Verschwinden der Zinsen reagiert. Dadurch verflüchtigte sich eine wichtige Einnahmequelle des Instituts. Zudem muss die Drei-Städte-Bank 0,4 Prozent Strafzinsen zahlen, falls sie selbst Geld bei der zuständigen hessischen Landesbank Helaba oder der EZB, der Europäischen Zentralbank parkt. Auch dieser Obolus muss erst einmal erwirtschaftet werden. Um dabei gleichzeitig Marktposition und Reputation des Hauses nicht zu gefährden, scheut der Bankvorstand große, schmerzliche Einschnitte. Auch im kommenden Jahr soll keine Zweigstelle geschlossen werden und die Güte der Beratung hoch bleiben, versprach der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse, Jörg Buschmann, gestern bei der Vorlage der Bilanz 2016. Dennoch ist auffällig: Bei der Zahl der Filialen, den Mitarbeitern, den Spenden, den Auszubildenden - überall schaltete das Kreditinstitut 2016 einen Gang zurück (siehe Infobox).

Wie unser Faktenkasten zeigt, erhöhte sich die Bilanzsumme leicht auf 3,34 Milliarden Euro, die Sparkasse HRV verwaltete 1000 Girokonten und 44 Sparbücher mehr als noch vor einem Jahr. Buschmann bezeichnete 2016 als "ein gutes Geschäftsjahr". Vor allem im Firmenkundengeschäft und im Handel mit Wertpapieren habe die Sparkasse HRV zulegen können. Dass die Einlagensumme auf das Sparbuch trotz 0-Zins-Politik um satte 19,3 Prozent oder 56,9 Millionen Euro zulegte, zeigt die Ratlosigkeit vieler Menschen, die nach sicheren Geldanlagen suchen.

Etliche setzen in ihrer Not auf Immobilien; was die Nachfrage in diesem Bereich auf eine neue Rekordhöhe trieb. Letztlich konnte die Sparkasse 2016 exakt 124 (Vj. 106) Objekte vermitteln und so die Position unter den führenden Maklern im Kreis halten. Die Alternative zum Betongold - das sind Wertpapiere. Dementsprechend deutlich wuchs dieser Bereich. Mit "Sparkasse HRV Premium Plus" legte das Institut sogar einen eigenen Dachfonds auf, der in aussichtsreiche Mischfonds investiert. Mehr als 750 Kunden investierten rund 18 Millionen Euro in diese Geldanlage. Schlicht begeistert referierte der Sparkassen-Vorstand über die neuen, digitalen Möglichkeiten für Bankkunden. Per Sparkassen-App lassen sich die eigenen Konten quasi vom Sofa aus führen. Lästige Rechnungen müssen nicht mehr in einen Überweisungsauftrag übertragen werden - ein Handy-Foto reicht, den Rest macht der Computer und fragt am Ende artig nach einem Fingertipp als Bestätigung; nicht dass das Datum als achtstelliger Betrag vom ohnehin klammen Konto abgebucht wird. Den neuesten Service aus der Welt des virtuellen Geldes führte Vorstandmitglied Wolfgang Busch vor: Wer schon eine App nutzt, findet dort den Unterpunkt "Kwitt". Damit lassen sich bis zu 30 Euro an ein anderes Handy "überweisen". Gedacht ist dieser Service für Freunde, die einen gemütlichen Abend in einem Lokal verbringen. Um Kunden zu binden, müsse man diese Entwicklungen mitmachen. Am Filialnetz werde künftig dennoch nicht gerüttelt. Schließlich bevorzuge etwa jeder dritte Sparkassenkunde den persönlichen Austausch mit seiner Hausbank

(RP)
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